Ein Novum für den EHC Bregenzerwald

Das gestrige Spiel war von der ersten bis zur letzten Sekunde spannend. Ein wahrer Derby-Krimi. Beide Teams hätten gestern das Spiel gewinnen können. Lustenau war am Ende das glücklichere Team. Nach zwei ausgeglichenen ersten Spieldritteln, spielten die Wälder die Lustenauer im letzten Drittel an die Wand, hatten aber im Abschluss nicht das nötige Glück. Oftmals fehlten nur wenige cm, einmal rettete die Stange.

Im ersten Drittel kamen die Wälder gleich gut in Fahrt. Lustenau war die Nervosität anzumerken. Jedoch hatten sie mit Ihren Einkäufen auch viel Routine im Team welche ihnen in den Druckphasen der Wälder viel geholfen hat. Es entwickelte sich ein schnelles und gutes Derby. Beide Seiten konnten Ihre Chancen nicht verwerten bzw. scheiterten an den gut postierten Torhütern.

Im zweiten Drittel häuften sich dann die Chancen für die Wälder. In diesen Druckphasen wurde die durchbrechenden Wälder Stürmer mit allem was ging bearbeitet, oft auch über der Grenze des legalen. In der 27. Minute kamen aber die Wälder in eine unnötige Unterzahl. Dort passiert dann in der angespannten Situation noch eine unnötige Unterzahl und so kam Lustenau zu einem 5 gegen 3 Powerplay. Dieses konnte die Lustenauer durch Saarinen nutzen, gerade in dem Augenblick als der vierte Wälder aufs Eis zurückkam. Unbeirrt agierte der ECB weiter. Lustenau spielte aggressiv dagegen, es waren zwei Teams auf Augenhöhe. In der 38. Minute dann die letztliche Entscheidung in diesem Spiel. Wolf Pierre verletzt sich an der Bande und bleibt liegen, durch einen zusätzlichen individuellen Fehler kommt Auer frei zum passen und Judex kann doch zum etwas glücklichen 0:2 für Lustenau einschießen.

Das war’s im 2. Drittel.

Im letzten Drittel griffen die Wälder nochmals voll an. Nun war der ECB klar der Chef am Eis. Lustenau wurde in ihrem Drittel eingeschnürt. In der 47. Minute flippt Mitgutsch David die Scheibe zum Tor und dort wird sie von Purkhard Harald zum 1:2 abgefälscht. Das Spiel schien wiederum zugunsten der Wälder zu kippen. Vehement griffen die Wälder nun an. Hatten Top Chancen im Minutentakt. Oft verfehlte man um wenige cm, einmal traf man nur Metall. Es  wollte nichts hinein. Bei 57.55 nimmt Coach Alfredsson, nachdem Lustenau eine Strafe bekommt, das Time out für die Wälder. Nochmals letzte taktische Anweisungen. So spielte man 5 gegen 4. Wieder ein wahrer Eishockeykrimi in den letzten Minuten. Die Wälder drückten Lustenau fast in deren Tor hinein, diese warfen sich mit allem was sie hatten dagegen. Dann Time Out Lustenau bei 58,39. Dieses Time out nutz der ECB ebenfalls und ersetzt Torhüter Svensson gleich mit einem sechsten Feldspieler. Doch das Happy End wollte dieses Mal nicht kommen. So war Lustenau schlussendlich das glücklichere Team an diesem Abend, bei dem sich über 60 min. betrachtet zwei Mannschaften auf Augenhöhe gegenüber standen.

Henrik Alfredsson:

„Ja, ich bin natürlich nicht zufrieden das wir keine Punkte haben, aber mit dem Spiel und dem Einsatz meiner Jungs bin ich nicht unzufrieden. Wir hatten diese Woche Probleme mit angeschlagenen und kranken Spielern, mussten auch etwas die Reihen umstellen. Heute standen sich zwei Teams auf Augenhöhe gegenüber, jeder hätte gewinnen können. Zwei blöde Situationen haben dieses Spiel entschieden. Beim ersten Gegentreffer haben wir unnötige Strafen genommen, beim zweiten Gegentreffer hat der zuständige Spieler seinen Mann fahren lassen. Wir hatten viele gute Torchancen und viele Möglichkeiten im Rebound, doch wir haben das Ding nicht reingeschossen. Man darf auch nicht vergessen das Lustenau dreimal mehr Budget für Ihr Team hat und doch kräftig aufgerüstet hat, für mich sind sie immer noch einer der Favoriten in der Liga. Über die Niederlage im heutigen Spiel bin ich nicht so sauer, ich bin immer noch mächtig verärgert und sauer über den Sieg den man uns letzten Samstag in Lustenau gestohlen hat. Das war nicht in Ordnung. Wir haben nun von fünf Spielen gegen Lustenau heute das erste nach 60 Minuten verloren. Man kann nicht davon ausgehen immer zu gewinnen. Wir müssen nun konsequent weiter arbeiten und mental gut fokussiert auf die nächsten Spiele sein. Wir haben einen großen Traum – das ist der Einzug in die Play-offs!  Dazu müssen wir positive Emotionen abrufen und solche können wir auch aus dem heutigen Spiel mitnehmen. Jeder muss das Ziel als Bild im Kopf haben und Emotionen spüren die ihn frei machen und beflügeln. Und ebensolche positiven Bilder können wir auch aus diesem Spiel mitnehmen.“

Verletzung Pierre Wolf:

Pierre erlitt eine starke Bänderüberdehnung im Knöchel. Es folgen weitere Untersuchungen heute. Wie lange er ausfällt wird sich im Anschluss an diese Untersuchungen herausstellen.

 EHC-Bregenzerwald  –  EHC-Lustenau  (0:0 / 0:2 / 1:0)  1:2

Messestadion Dornbirn; Schiedsrichter Dostal, König, Rambausek

Tore Bregenzerwald: 1:2 Purkhard Harald.

Strafen Bregenzerwald: 12 min. (Kauppila, Beiter A., Ban, Bereuter, Lundström, Pohl je 2 min.)

Tore Lustenau: 1:0 Saarinen (5/3 PP) ; 2:0 Judex

Strafen Lustenau: 14 min. (Judex, Auer, Winzig je 2x 2 min.; Vanhanen 2 min.)