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Ein Motor für den Holzbau

Ludesch - Die Zimmerer ent­wickelten sich von Dachstuhlbauern zu Holzbaumeistern.

„Der Holzbau ist für mich eine berufliche Passion“, erläutert Dr. Matthias Ammann, Geschäftsführer der Vorarlberger holzbau_kunst mit dem Sitz im Gemeindezentrum in Ludesch. Zugleich ist Ammann, ein promovierter Jurist, selbstständiger Unternehmer mit einem Büro für Verbandsmanagement in Nüziders und betreut Vereine und Organisationen. Ammann, der in Bludenz geboren wurde, hat seit vielen Jahren eine besondere Beziehung zum Holzbau. Der frühere Mitarbeiter in der damaligen Handelskammer Vorarlberg wurde 1997 Geschäftsführer für die Innung der Zimmermeister. „So kam ich mit einer Branche in Kontakt, von der ich nicht viel mehr wusste, als dass sie Dachstühle baut“, erinnert er sich heute.

Netzwerkgründung 1997

Aber bald stellte Ammann fest, dass einige jüngere Zimmerer moderne und ökologische Holzhäuser bauten und so wurde „die Architektur plötzlich ein bisschen mein Hobby“, erzählt Ammann. Und Ammann weiter: „1997 haben wir dann ein Netzwerk, die Vorarlberger holzbau_kunst aufgebaut. Dieses Netzwerk besteht aus Zimmermeistern, der Forstwirtschaft, der Sägeindustrie, dem Holzbaustoffhandel und Architekten. In der anfänglichen Begeisterung haben wir den ersten Vorarlberger Holzbaupreis ausgeschrieben, der auch weit über die Landesgrenzen hinaus zu einem Riesenerfolg wurde.“ In der Folge wurden weitere Holzbaupreise durchgeführt und auch mehrere Kampagnen für den Holzbau gestartet. „Das hat dazu geführt, dass sich der Umsatz der Zimmerer verdreifacht hat und heute bei 150 Mill. Euro im Jahr liegt“, freut sich der Vater von zwei Söhnen. „Zugleich haben sich aber auch die Zimmerer selbst stark weiterentwickelt und zwar von den Dachstuhlzimmerern zu Holzbaumeistern.“ Das Netzwerk Vorarlberger holzbau_kunst kommt übrigens mit einem sehr geringen Verwaltungsaufwand aus: 600 Stunden pro Jahr arbeitet Matthias Ammann für die Vereinigung, dabei wird er an zehn Tagen im Monat von Judith Eckmayer unterstützt.

Holz gibt Behaglichkeit

Welche Vorteile sieht Ammann, zu dessen Hobbys die Musik, die Schafzucht, aber auch das Lesen gehören, im Baustoff Holz? „Da ist einmal die Behaglichkeit. Holz ist ein weicher Baustoff im Bezug auf die sinnliche Wahrnehmung. Das Holz als Material lebt und atmet und es korrespondiert mit der Umwelt etwas intensiver als andere Materialien.“ Dazu kommen zahlreiche ökologische Vorteile des Baustoffs Holz und nicht zuletzt die positiven Auswirkungen auf den Tourismus. Ammann: „Tausende Architekturinteressierte besuchen wegen des modernen Holzbaus Vorarlberg, denn sie finden nirgendwo auf der Welt so viele gute Beispiele von Holzbauarchitektur auf engstem Raum wie im Lande.“ Bei der Aktion „Kumm ga luaga“, bei der am Samstag 35 Besitzer von Eigenheimen aus Holz für Interessierte Tür und Tor öffnen, wird das Interesse der Besucher genau analysiert und daraus die weiteren Strategien abgeleitet. „Sicher ist aber schon jetzt, dass im kommenden Jahr wieder ein Vorarlberger Holzbaupreis ausgeschrieben wird“, kündigt Ammann an.

Mehr als 35 Besitzer von Eigenheimen aus Holz öffnen am 12. Juni von 9 bis 17 Uhr im Rahmen der Aktion „Kumm ga luaga“ Tür und Tor.

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