Von dem mutmaßlichen Betrugsfall rund um die deutsche Hedgefondsgruppe K1 sollen laut “Financial Times Deutschland”/FTD neben internationalen Banken und deutschen Investoren auch Anleger aus Österreich, der Schweiz sowie asiatischen Ländern betroffen sein. Sowohl private als auch professionelle Investoren hätten dort angelegt.
Die K1-Gruppe hat in Deutschland auch sogenannte “Hedgefondspolizzen” verkauft. Wie die Zeitung “Die Presse” (Freitag) berichtet, wurde dabei mit der Vienna Insurance Group (VIG – Wiener Städtische Versicherung) zusammengearbeitet. Die Kooperation sei über die VIG-Tochter Vienna Life in Liechtenstein gelaufen.
Die “K1-Vienna-Life-Global-Hedgefonds-Polizze” wurde der Zeitung zufolge auch in Form von Sparplänen angeboten. Dadurch konnten sich auch Privatanleger mit kleineren Beträgen engagieren. Auf der Homepage von K1 werden laut “Presse” die Produkte nach wie vor beworben – mit dem Logo der Wiener-Städtischen-Tochter in Liechtenstein. Die Wiener Städtische ist seit 2004 mit der K1-Gruppe im Geschäft. Inhaber der Hedgefondspolizzen investierten ihr Geld in Genussrechte der Firma K1 Global Ltd mit Sitz auf den British Virgin Islands. Die in den karibischen Steueroasen (British Virgin Islands und Cayman Islands) angesiedelten Fonds unterliegen so gut wie keiner Einkommen-, Körperschafts- oder Quellensteuer.
Wiener-Städtische-Chef Günter Geyer erklärte der Zeiting, “der Kontakt zur K1-Gruppe wurde in Deutschland über einen Makler hergestellt.” Die Städtische trage bei den Hedgefondspolizzen aber nur das Versicherungsrisiko. “Für die Veranlagungsseite ist ausschließlich K1 verantwortlich.” Die Wiener Städtische habe die Hedgefondspolizzen nie verkauft, “sondern sie wurden nur von K1 beziehungsweise über Makler vertrieben”. Rechtliche Probleme aus den jüngsten Ereignissen erwartet sich Geyer nicht. “Wir haben die Zusammenarbeit bei neuen Verträgen vor einem halben Jahr eingestellt”, sagte er der “Presse”.
Der in Aschaffenburg wohnhafte Helmut Kiener war lange Zeit einer der Stars in der Hedgefondsbranche. Er hat mit seinen Produkten zeitweise eine Rendite von 15 Prozent pro Jahr erwirtschaftet. Zum Einsatz kam ein von ihm entwickeltes Dach-Hedgefondssystem. Mit dem Geld der Investoren wurden andere Hedgefonds gekauft. Kiener sitzt wegen des Verdachts der Untreue und des Betrugs in U-Haft. Sein Anwalt will dagegen berufen. Für Kiener gilt die Unschuldsvermutung. Die Behörden gehen dem Vorwurf nach, dass der Fonds Großbanken in aller Welt um 400 Mio. Dollar geprellt haben soll.
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