Gemeinsam mit ihren Helferinnen ist sie nach wie vor da, wenn Bedürftige anklopfen.
Vor knapp 30 Jahren entschloss sich Maria Thurnher, Leiterin einer pfarrlichen Frauengruppe im Hatlerdorf, das postfach für jeden” ins Leben zu rufen, um unbürokratisch und schnell dort helfen zu können, wo die Not am größten ist. Mehrere Frauen erklärten sich spontan bereit, sich in den Dienst der guten Sache zu stellen. Schneller als erwartet wurde der Kreis der Hilfesuchenden größer. Deshalb richtete das Team in der Schweizer Straße ein kleines Warenlager mit Kleidern, Spielzeug oder anderen Artikeln des täglichen Bedarfs ein.
Das war erst der Anfang. Heute befindet sich das postfach für jeden” in der Dornbirner Bildgasse, wo wesentlich mehr Platz vorhanden ist. Inzwischen besteht das Team aus bis zu 38 Mitarbeiterinnen, die alle ehrenamtlich für die anderen da sind. Sie alle werden dringend gebraucht, denn der Andrang ist nach wie vor sehr groß.
Exakte Buchführung
Im vergangenen Jahr gingen bei uns rund 2000 Leute ein und aus”, schätzt Maria Thurnher, die für ihr Engagement für bedürftige Menschen am 2. September mit dem Dr.-Toni-Russ-Preis und -Ring der Herausgeber und Redakteure der VN” ausgezeichnet wird. Neben den vorwiegend heimischen Hilfesuchenden nehmen auch viele Mitbürgerinnen und Mitbürger ausländischer Herkunft – so auch Asylanten – das postfach für jeden” in Anspruch.
20.000 Artikel jährlich
Niemand muss mit leeren Händen gehen. Größten Wert legen die Mitarbeiterinnen allerdings darauf, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Über die gesamte Organisation und jeden einzelnen Betreuungsfall wird genau Buch geführt, um Missbrauch zu verhindern. Im Schnitt werden pro Jahr rund 20.000 Artikel gratis abgegeben. Die Helferinnen sind übrigens mit ihrer Kundschaft sehr zufrieden: Die meisten Besucher sind sehr höflich und auch dankbar.” Das ist der einzige Lohn, den die Frauen erhalten. Und sie brauchen nicht mehr.
Auf Spenden angewiesen
Damit das postfach für jeden” überhaupt funktioniert, ist der Verein auch auf Geldspenden angewiesen. Denn der Betrieb, angefangen von der Miete über die Heizung bis zum Dienstfahrzeug, muss irgendwie finanziert werden.
postfach für jeden”: Standort in Dornbirn, Bildgasse 8Ö10; geöffnet Dienstag, 9 bis 13 und 14 bis 16 Uhr; Donnerstag, 9 bis 10 Uhr. Spenden auf das Konto Nr. 4.200.010, Raika Dornbirn-Hatlerdorf.
Alltag im “postfach für jeden”
Donnerstag, kurz vor neun Uhr. Vor der Ausgabestelle in der Bildgasse warten rund 15 Personen. Punkt neun Uhr fährt Maria in den Hof.
älteres Ehepaar aus Vorarlberg geduldig, bis sie aufgerufen werden. Denn Ordnung muss sein: In das Warenlager darf nur eintreten, wer seine Bedürftigkeit nachweisen kann und den Wohnsitz in Vorarlberg hat.
Bald herrscht in der Boutique” der etwas anderen Art mit Herren-, Damen-, Kinder- und Haushaltsabteilung reges Treiben. Es wird gewühlt und ausprobiert wie in einem normalen Geschäft. Nur
Maria ist da, es geht los”, freut sich eine junge Mutter mit zwei Kindern auf ein paar nützliche Dinge des täglichen Lebens. Im Vorraum warten Mütter, Väter, kleine Kinder, die meisten ausländischer Herkunft, aber auch ein nettes das Preisetikett fehlt. Eine dunkelhaarige jüngere Dame entschließt sich für ein gut erhaltenes Sommerkleid, ein Herr mittleren Alters freut sich über passable Jeans, das Elternpaar mit Kleinkind schiebt stolz einen Kinderwagen aus dem Lager.
Mitten im Trubel werden auch Spenden angeliefert. Ein Ehepaar bringt ein fast neues Küchengerät und freut sich über das Dankeschön der Dame hinter dem Ladentisch.
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