Ein Leben für Christbäume

Martin Wohlgenannt ist Christbaumverkäufer. „Aber nennen Sie mich bitte Christbaumzüchter. Denn verkaufen tu ich ja bloß vier Wochen im Jahr. Den Rest der Zeit pflege ich die Bäume“, will der zweifache Familienvater festgestellt wissen. Nordmanntannen, Nobilistannen, Blautannen, Weißtannen und Rotfichten – „Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum“ ist für den Dornbirner ein Ganzjahres-Hit.

30.000 Setzlinge pflanzt Wohlgenannt jährlich auf seinen Kulturen in Vorarlberg und Ungarn, genau so viele Bäume verkauft er Monate später zur Weihnachtszeit. Martin Wohlgenannt ist damit der größte Christbaumhändler- bzw. -züchter Vorarlbergs. Seit zehn Jahren produziert er das botanische Symbol für das Fest der Feste. An 70 Verkaufsstellen in Vorarlberg, Tirol, der Schweiz und Ungarn herrscht derzeit Hochbetrieb.

Keine Sparbäume

„Natürlich ist der Markt umkämpft. Aber wir haben für alle etwas in unserem Sortiment und können uns deshalb gut behaupten“, sagt der Dornbirner. Auch weiß er, „dass besonders die Vorarlberger zu Weihnachten beim Baum nicht sparen. Den zeigt man schließlich den Verwandten und Bekannten. Da wollen viele etwas Schönes im Haus.“ Verkaufen möchte Wohlgenannt auch gar nie was anderes als Christbäume. „Weil da musst du nicht so ernsthafte Gespräche führen. Die Leute kommen, wollen auch Spaß haben und trinken vielleicht gerne noch einen Glühwein“, streicht Wohlgenannt die Vorzüge des Kaufobjekts Christbaum hervor.

Erinnerungen

Zum professionellen Züchter wurde der 39-Jährige vor zehn Jahren. Damals beschloss er, das von seinem Vater übernommene Hobby zu seinem Broterwerb zu machen. Die Faszination Christbaum findet Wohlgenannt noch heute in den Erinnerungen an seine Kindheit. „Als wir im Winter mit Vater ins verschneite Firstgebiet gingen, dort Bäume schnitten und sie mit einem Schlitten durch den Schnee nach Hause brachten. Im Sommer haben wir die Bäume dort gesetzt.“ Weihnachten kann Wohlgenannt mit seiner Frau und den zwei Kindern stets in Ruhe feiern. „Weil dann unser Geschäft gelaufen ist. Und wir herrlich entspannen können.“