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Ein Klassiker feiert Jubiläum

50 Jahre Adelboden: Killy, Schranz, Thöni, Stenmark, Tomba, Zurbriggen, Maier, Miller - die Siegerliste von Adelboden ist mit klingenden Namen geschmückt.

Ein Weltcupsieg am Kuonisbergli – oder Chuenisbärgli, wie die Berner sagen -, insbesondere im Riesentorlauf, ist so etwas wie ein Adelstitel im Skisport. Das 50-Jahr-Jubiläum, dessen Höhepunkt die Weltcupbewerbe der Herren am Wochenende sind, ist ein zusätzlicher Glanzpunkt. Die Adelbodner Skirennen, die einige Male auf der Kippe standen, sind aus dem Weltcup-Kalender nicht mehr wegzudenken.

Begonnen hat im nun 3.600-Seelen-Dorf im Frutig-Tal alles mit einem Sturz. Dr. Fred Rubi, Abfahrts- und Lauberhorn-Sieger 1950, zog sich im Training zur Ski-WM 1954 in Aare, als er kopfüber in eine Schneemauer prallte, eine Rückenstauchung zu und sah sich im Alter von 28 Jahren zum Rücktritt gezwungen. Schon ein Jahr später, mittlerweile Kurdirektor in Adelboden, lud er seine ehemaligen Gegner zu einem Skirennen, einen Slalom, ein. Erster Sieger war Martin Julen.

Das Engagement Rubis wurde 1967 belohnt, als der „Adelbodner Skitag“ schon im ersten Jahr in den Weltcup aufgenommen wurde. Jean-Claude Killy, später dreifacher Olympiasieger, gewann das Eröffnungsrennen. Lange war der Riesenslalom von Adelboden ein Anhängsel der Lauberhorn-Rennen, was ihm anderseits eine gewisse Existenzsicherung garantierte.

Der Zufall, oder die selektive Kuonisbergli-Piste, will es so, dass offenbar nur die Allergrößten des Skisports dort gewinnen. Die Fußabdrücke der Sieger sind im Dorfzentrum auf einem Granitstein verewigt.

Es gibt in der 50-jährigen Geschichte nur einen, der lediglich in Adelboden gewonnen hat. Das war 1972 Werner Mattle, als er – auf der Tschentenalp – mit der Nummer 39 sensationell das Rennen gewann und sich im letzten Moment für die Olympischen Spiele in Sapporo qualifizierte. Und dort den Erfolg prompt mit einer Bronzemedaille bestätigte. Die anderen Schweizer Sieger waren Heini Hemmi, Pirmin Zurbriggen (3 x), Michael von Grünigen und Didier Cuche.

Cuche zog sich auf dieser Piste im Jänner 2005 im Training einen Kreuzbandriss zu, bezeichnet aber das Kuonisbergli so wie Hermann Maier als seine Lieblingpiste. Alte Liebe rostet nicht.

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