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Ein Jahrzehnt Videospielgeschichte

Command and Conquer – Die ersten zehn Jahre: Nicht immer war die Grafik und der technische Stand der Konsolen und PC Games wie heute.

Vor gut zehn Jahren waren wir Gamer noch mit 15 Pixeln, die einen kleinen Soldaten verkörperten, den wir auf einem strategischen Schlachtfeld herumscheuchen konnten, das höchste der Gefühle. Und dennoch, diese Spiele machten einen Heidenspaß. Electronic Arts setzt einem der gewaltigsten Urgesteine der Videospielgeschichte, Command and Conquer ein Denkmal.

Einst hieß die Firma Westwood und zu den Goldgräberzeiten des Videogaming vor gut 10 Jahren hoben sie nach Strategie-Perlen wie „Nox“ oder „Dune der Wüstenplanet“ die bedeutendste Echtzeit Strategiereihe aus der Taufe, die je das Licht der Welt erblickt hatte. In Command and Conquer ging es seit den pixeligen Erstanfängen, die Kenner für die besten Teile der Serie halten, um den Aufbau von Basen, deren Verteidigung und die Produktion von Einheiten, um den Gegner niederzuringen, um letztendlich seine Base zu zerstören. Was die Serie immer auszeichnete, war das sogenannte Stein-Schere-Papier Prinzip. Keine übermächtigen Einheiten dominieren das Schlachtfeld, so kann ein Panzer Gebäuden oder gegnerischen Fahrzeugen ordentlich einheizen, gegen einen mit einer Panzerabwehrrakete bewaffneten „billigen“ Infanteristen ist er aber schier hilflos. Diese wiederum sind leicht mit leicht bewaffneter Infanterie zu schlagen, welche aber sehr empfindlich auf Anti Infanterie Fahrzeuge reagiert. Dieses Prinzip, gekoppelt mit genialem Missionsdesign, in den späteren Teilen hollywoodreif mit echten prominenten Schauspielern abgedrehten Zwischenvideos (bis heute unerreicht und nie mehr so dagewesen), einer überzeichneten Art, Krieg und herrschende globale Konflikte darzustellen, ließen den Rubel für Westwood rollen. Nach zwei floppenden Titeln wie „Pirates of the Caribbean“ für die Xbox und einem technisch wie missionsdesignmäßig mauen „Emperor Battle for Dune“ kam das Ende der Westwood Studios, welche bereits zu diesem Zeitpunkt mehrheitlich im Besitz von Electronic Arts waren. Der Großteil der Westwood Leute wechselte zu EA Pacific nach Los Angeles und produziert da bis heute geniale Echtzeitstrategie-Titel wie das aktuelle Schlacht um Mittelerde 2 (Test dazu folgt demnächst).

Mit „Command and Conquer – Die ersten 10 Jahre“ – eine Formulierung, die sehr viel Raum für hoffnungsvolle Spekulation lässt – setzt EA nicht nur der Serie, sondern auch Westwood ein Denkmal. Insgesamt 12 Games – jeweils das Hauptgame mit einem Addon mit Ausnahme des coolen Egoshooters Renegade – füllen die DVD, die in einer schmucken Jubiläumsbox für 40 Euro den Besitzer wechselt. Sogar die ganz alten Teile der Serie laufen tiptop, allesamt zu starten von einem bequemen Übersichtsmenü. Alle Games sind aktuell gepatcht und laufen bis auf kleinere Soundbugs fehler- und absturzfrei – eine technische Meisterleistung. Die Compilation ist nicht nur für Fans ein Muss: Wer nur ansatzweise fetzige, originelle und kultige Echtzeitstrategie liebt, wird von CnC nicht genug bekommen. Und – man lasse sich von der veralteten aber immer noch hübschen Isografik nicht täuschen – hunderte von Stunden Spielspaß sind alleine für die jeweiligen SingleplayerModi garantiert. Seine wahre Stärke spielen die Games aber im Multiplayermodus aus, in dem es darum geht, sich mit KI generierten oder über Netzwerk oder Internet auch menschlichen Gegnern zu messen. Unbedingte Kaufempfehlung!

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