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Ein "Hupfer" für den Springersohn

Innsbruck - Tritt Mario Innauer in die Fußstapfen seinen erfolgreichen Vaters? Sein Name sei ein Bonus und keine Belastung, sagt Mario Innauer, jüngster Spross von Vater Toni Innauer.

Toni, der 1980 in Lake Placid zu Olympiagold flog. Am Berg Isel sprang Mario gestern auch ohne Bonus 114,5 Meter weit. Weit genug, um beim heutigen Finale der besten 50 auf der Bergiselschanze dabei zu sein, wo heute der Norweger Romoeren sein Gegner sein wird. Im Fall von Mario war es eher ein „Hupfer“, wie es im Jargon des einverlebten Tirolers heißt.

Ideale Bedingungen


Wenn der Wälder-Sohn spricht, ist vom Bezauer Dialekt nichts mehr zu hören. Da pflegt der noch 16-jährige Skigymnasiast doch lieber ein waschechtes „Innschbruggerisch“. Mit einem richtigen „Sch“ in der Mitte, richtig passend zu einer „Schprung-Schanze“. Und wer Innauer heißt, für den scheint es auch irgendwie logisch, dass er in der Nähe des Inns wohnt. Schließlich findet ein (kommender) Skispringer in der Tiroler Landeshauptstadt die weitaus besseren Bedingungen vor, als im heimatlichen Bregenzerwald. Und von Innsbruck ist es auch kein allzu weiter „Hupfer“ (um in Innauers Jargon zu bleiben) ins Skigymnasium Stams, das der ÖSV-Jungadler besucht.


Mit der Finalqualifikation auf seiner Hausschanze hat der Gesamtführende des Kontinentalcups sein Sprungtalent vorerst auch einmal bei den „Großen“ unter Beweis gestellt. Ob der prominente Familienname besonders verpflichtet? „Nein“, antwortet Mario Innauer spontan. „Für mich ist er ein Bonus.“ Aber nicht, weil es dadurch in der Schule und auf der Schanze automatisch bessere Noten gibt. „Es hat den Vorteil, dass mein Vater wie eine Art Privattrainer für mich ist. Und davon kann ich natürlich profitieren.“


Fachsimpeln


Über das Skispringen wird in der Familie Innauer allerdings nur zwischen Vater und Sohn geredet. Dann kann es schon sein, dass zwischen dem Nordischen Sportdirektor des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) und dem Skisprungtalent fachgesimpelt wird, was das Zeug hält. „Für Außenstehende wäre das wohl langweilig“, so Mario, der mit neun Jahren die Liebe zum Springen entdeckt hat.


Im Schatten seines gleichaltrigen Teamkollegen Gregor Schlierenzauer, der in dieser Saison zum Superadler emporstieg, sieht er sich nicht. „Wir kennen uns schon lange. Und jeder versucht für sich, die beste Leistung zu erbringen. Außerdem taugt mir dieser Sport einfach. Und wenn der Erfolg dazukommt, macht es selbstverständlich noch mehr Spaß.“ Da kann es sicher nicht schaden, dass dem Mario die Gene seines Vaters in die Wiege gelegt wurden.

ZUR PERSON

  • Mario Innauer
  • Beruf: Schüler
  • Geboren: 10. Jänner 1990
  • Familie: zwei Geschwister
  • Ausbildung: Skigymnasium Stams
  • Laufbahn: hat mit neun Jahren mit dem Skispringen begonnen
  • Hobbys: Skateboarden, Billard, Golf spielen
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