Ein Fünftel bricht Ausbildung ab oder wechselt Fachrichtung

Insgesamt haben 469.800 Jugendliche und junge Erwachsene im Rahmen ihrer Bildungslaufbahn formale Ausbildungen abgebrochen. 48.000 davon haben mehrere Abbrüche oder Ausbildungswechsel hinter sich, zeigen die Ergebnisse des Moduls "Junge Menschen auf dem Arbeitsmarkt" der Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung 2024.
Die höchste abgeschlossene Ausbildung macht hier einen Unterschied: Mit Abstand am häufigsten haben AHS-Absolventen eine Ausbildung nach der Matura abgebrochen (33 Prozent). Mit deutlichem Abstand folgen Personen mit maximal Pflichtschulabschluss (24) oder Tertiärabschluss (22). Am seltensten sind Ausbildungsabbrüche bei Personen mit Lehrabschlüssen (17,5) und BHS-Matura (19).
Personen aus neuen EU-Ländern brachen seltener ab
Auch das Geburtsland ist ein Faktor: Im Ausland geborene Jugendliche und junge Erwachsene brechen seltener eine Ausbildung ab als in Österreich geborene (20 gegenüber 23 Prozent). Mit Abstand am kleinsten ist der Anteil bei Personen aus den neuen EU-Mitgliedstaaten (ab 2004) mit 14 Prozent. Personen aus den EU-14 (vor 2004) liegen wiederum über dem Gesamtschnitt (25), was an den häufigeren Abbrüchen der Männer in dieser Gruppe liegt (30 Prozent gegenüber 20 bei den Frauen).
Den größten Anteil unter den Ausbildungsabbrüchen und -wechseln machen Hochschulstudien aus (43 Prozent), vor allem im Bachelor. 26 Prozent entfallen auf die AHS-Oberstufen oder berufsbildenden höheren Schulen (BHS), ein Fünftel aller Abbrüche bzw. Wechsel findet in der Lehre statt.
Als Grund für den Abbruch bzw. Wechsel nannten 52 Prozent, dass die Ausbildung nicht ihren Vorstellungen entsprochen hatte oder dass sie zu schwierig war. An den Hochschulen nannten das sogar 63 Prozent als Motiv. Mit deutlichem Abstand folgt der Wunsch, lieber arbeiten zu gehen bzw. finanzielle Motive.
Knapp 14 Prozent nannten andere persönliche Gründe wie eine Krankheit oder Behinderung, aber auch Allergien auf bestimmte Arbeitsmittel. Besonders oft wurde dies beim Abbruch einer Lehrausbildung oder Wechsel des Lehrberufes als Hauptgrund genannt (24 Prozent). Weitere Gründe waren die Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen bzw. andere familiäre Gründe (vier Prozent), acht Prozent der Dropouts fielen in keine der vorgeschlagenen Antwortkategorien.
Für die Erhebung wurden im Rahmen der österreichischen Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung fast 7.300 Personen im Alter von 15 bis 34 Jahren befragt.
(APA)
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