Dass die Wiege der Vorarlberger Wasserkraft im Montafon stand, ist inzwischen vielen bekannt. Doch es war keine der mit großem Aufwand errichteten Anlagen in der Silvretta, welche die Elektrifizierung begründete, sondern ein kleines Kraftwerk an der Litz im Silbertal. Dahin führte auch die letzte VKW-Wanderung in diesem Jahr. Rund 170 Interessierte nutzten die Möglichkeit zu einem ebenso informativen wie attraktiven Sonntagsausflug.
Aus dem Allgäu angereist
Obwohl es früh aufstehen hieß, waren die angemeldeten Teilnehmer pünktlich zur Stelle. Bereits um 8 Uhr morgens versammelte sich die große Schar bei der Talstation der Kristbergbahn, um sich bequem in die Höhe schaukeln zu lassen, währenddessen auf der anderen Seite des Tales die Sonne ihre Strahlen großzügig an die Berghänge legte. Auf einem breiten Forstweg ging es im kühlenden Schatten des Waldes in Richtung „Fellimännle“. Beim sogenannten Kreisverkehr erwartete die Bergfreunde eine erste Überraschung. Die Trachtengruppe Silbertal hatte Mann und Maus aufgeboten, um den Gästen ein Ständchen unter Tannen zu bringen. Das gefiel auch Jochen und Silke Sutterlitte, die mit ihren Kindern Jana und Anja extra aus dem Allgäu angereist kamen. Auf Empfehlung von Ines und Johann Steurer aus Buch, den Eltern von Silke. „Sie haben so geschwärmt von diesen Wanderungen, da mussten wir einfach kommen“, erzählt die Tochter.
Proteste statt Wasser
Jakob Netzer, Bereichsleiter für die Unternehmensentwicklung im Illwerke-VKW-Konzern, plauderte derweil aus dem Nähkästchen der Geschichte. Er berichtete von den Brüdern Mayer, die im Silbertal eine Mühle betrieben und Strom dafür brauchten. Also bauten sie ein Kraftwerk an der Litz. Der Überschuss ging an die Gemeinde Schruns und so verbreitete sich langsam, aber stetig die Helligkeit im Land. Die Litz als „energiegeladener Bach“ geriet auch immer wieder einmal ins Visier möglicher Nutzer. 1948 wollten die ÖBB den Fluss sogar ins Klostertal ableiten. Doch da spielten die Montafoner nicht mit. Statt Wasser gab es geharnischte Proteste und die Sache erledigte sich. Auch die VKW schmiedeten einschlägige Pläne, legten sie aus Naturschutzgründen jedoch ad acta. Derzeit überlegt die Gemeinde eine Nutzung der enormen Wassermengen.
Rückgrat des Ökostroms
Vier Kleinkraftwerke gibt es momentan im Silbertal. Das Kleinkraftwerk „Fellimännle“ und das Trinkwasserkraftwerk Silbertal-Buchen sind zwei von landesweit 88 Anlagen, die direkt an die VKW-Ökostrom GmbH liefern. „Die Kleinkraftwerke stellen das Rückgrat der Ökostromerzeugung dar“, sagt Markus Beer vom Marketing der Ökostrom GmbH, der zudem von einem nach wie vor stark wachsenden Markt bei Ökostrom berichten kann.
Insgesamt nahmen heuer 450 Personen an den drei VKW-Wanderungen teil. Eine Zahl, die auch den Organisator zufriedenstellt. „Auf diese Weise gelingt es immer wieder, die Wasserkraft als erneuerbare Energie ins Bewusstsein zu bringen“, ist Markus Beer überzeugt.
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