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"Ein Ende mit Kahlschlag"

©VMH/ Bernd Hofmeister
Wolfurt, Tschagguns, Koblach, Schwarzach, Hittisau, Gaißau -  Betriebsratsvorsitzender Franz Mähr fordert sofortigen Schließungs-Stopp.
Schließungen wie am Fließband

“Die direkte Kommunikation ist tatsächlich nicht mehr die beste”, räumt der Betriebsratsvorsitzende der Post in Vorarlberg, Franz Mähr, ein. Aus den VN musste er erfahren, dass weitere fünf Postämter zusperren bzw. bereits geschlossen sind. “Das ist falsch, inakzeptabel und für das Unternehmen auch finanziell ein totales Verlustgeschäft”, wettert Mähr. Denn die Kunden würden schon jetzt scharenweise davonrennen und ihre Konten und Sparbücher auflösen. “Am Ende steht der Kahlschlag mit gewaltigen Nachteilen für alle”, meint er und fordert einen “sofortigen Schließungs-Stopp für Postämter”.

Gaißau auf Abschussliste

Wie ausführlich berichtet, stehen aktuell die Ämter Wolfurt, Tschagguns, Koblach, Schwarzach und Hittisau auf der Abschussliste. Die einen sind schon zu, die anderen folgen in den nächsten Tagen. “Damit sinkt die Zahl der offi ziellen Postämter im Land von über 90 im Jahre 2000 auf heute nur mehr 39”, ärgert sich der Post-Betriebsratsvorsitzende über den scheinbar unaufh altsamen Schrumpfungsprozess. Laut jüngster Schließungsliste soll neben Nenzing nämlich auch die Rheindelta-Gemeinde Gaißau bald ohne Post dastehen. “So darf es nicht weitergehen”, kritisiert Franz Mähr den scheibchenweisen Abbau der Postämter.

Kritik an Postpartner-Auswahl

Er sieht auch düstere Zeiten für die Kollegen anbrechen. Schon jetzt bringe man die freiwerdenden Mitarbeiter mehr schlecht als recht im Unternehmen unter. “Wird dieser Schließungspolitik kein Ende gesetzt, haben wir in wenigen Monaten arbeitslose Postler”, befürchtet Mähr. Vor diesem Hintergrund kann er auch dem Engagement von Beschäftigungsinitiativen wie der Integra und aqua mühle als Postpartner wenig abgewinnen. Auf der einen Seite würden Langzeitarbeitslose in Poststellen gesetzt, während die Post selbst drauf und dran sei, Arbeitslose zu produzieren.

Hoffen auf neuerliche Sitzung

Trotzdem will Franz Mähr die Hoff nung nicht aufgeben. Als Postler hält er es mit dem geflügelten Satz: “Nur ein Brief wird aufgegeben.” Für den 20. Juli hat die Post eine Aufsichtsratssitzung einberufen, bei der das Thema “Postamtsschließungen” noch einmal ausführlich behandelt werden soll.

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