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Ein Ei täglich senkt Alzheimer-Risiko

Täglich ein Ei – so hilft es, Demenz vorbeugen.
Täglich ein Ei – so hilft es, Demenz vorbeugen. ©Nima Naseri/Unsplash
Regelmäßiger Ei‑Verzehr könnte laut US‑Studie Alzheimer- und Demenz-Risiko deutlich senken – dank wertvoller Nährstoffe.

Ein Ei täglich kann laut aktuellen Studien den Weg zu Alzheimer merklich abmildern.

Im Fachmagazin „The Journal of Nutrition“ berichteten US-Wissenschaftler nach einer mehrjährigen Beobachtung von 1.024 Teilnehmenden (Durchschnittsalter 81,4 Jahre), dass der tägliche Konsum von mindestens einem Ei das Risiko, an Alzheimer-Demenz zu erkranken, signifikant senken kann.

Immer im Kühlschrank: Das nährstoffreiche Eigelb enthält eine Kombination aus Omega‑3‑Fettsäuren, Lutein und vor allem Cholin – ein vitaminähnlicher Stoff, der als Neurotransmitter wirkt und entscheidend für das Gehirn‑ und Nervensystem ist. Mit ca. 150 mg Cholin liefert ein Ei bereits rund 25 Prozent des Tagesbedarfs.

Warum Cholin so wichtig ist

Cholin spielt eine zentrale Rolle bei der Signalübertragung im Gehirn und unterstützt die Muskelsteuerung. Forscher um Dr. Taylor Wallace sehen Cholin daher auch als Schlüsselelement in der kognitiven Entwicklung und beim Erhalt geistiger Leistungsfähigkeit im Alter.

Wirkung belegt, aber noch offene Fragen

Die US-Studie deutet auf eine Risikoreduktion um bis zu 47 Prozent bei regelmäßigem Eierverzehr hin. Dennoch betonen die Wissenschaftler, dass weitere Forschung nötig ist, um direkte Ursache-Wirkung-Zusammenhänge nachzuweisen.

Cholesterin beachten – das Maß macht’s

Ein häufiger Einwand: Eier enthalten Cholesterin, was den LDL-Wert erhöhen kann – und wiederum ein Risikofaktor für Demenz sein könnte. Deshalb raten Experten zu einem ausgewogenen Konsum und einer insgesamt gesunden Ernährung.

Fragen und Antworten zu Eier und Demenz-Prävention

Wie viele Eier pro Woche senken das Demenz-Risiko?

In der US-Studie führte bereits der tägliche Verzehr eines Eies zu einer signifikanten Reduktion des Alzheimer-Risikos. Teilnehmende, die ein Ei oder mehr pro Woche konsumierten, zeigten ein um bis zu 47 Prozent geringeres Risiko.

Warum ist Cholin im Eigelb so bedeutsam?

Cholin unterstützt Neurotransmitter und ist essenziell für Gedächtnis- und Nervensystem-Funktionen. Es ist in Eiern besonders hoch konzentriert – etwa 150 mg pro Ei – und deckt damit ein Viertel des Tagesbedarfs ab.

Welche anderen Lebensmittel enthalten ebenfalls viel Cholin?

Neben Eiern sind auch Rinderleber, Fisch wie Lachs und Kabeljau, Hühnchen, Sojabohnen und Weizenkeime gute Cholinquellen. Für Vegetarier und Veganer bieten sich insbesondere Sojaprodukte, Brokkoli oder Quinoa als Alternativen an, wenngleich die Cholinmengen hier geringer ausfallen.

Ist Cholin-Zufuhr auch über Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll?

Nahrungsergänzungsmittel mit Cholin können sinnvoll sein, wenn der Tagesbedarf über die Ernährung nicht gedeckt wird – insbesondere bei bestimmten Risikogruppen oder veganer Ernährung. Eine Absprache mit medizinischem Fachpersonal wird empfohlen, da Überdosierungen Nebenwirkungen wie Schweißausbrüche oder Blutdruckschwankungen verursachen können.

Ab welchem Alter sollte man auf eine cholinreiche Ernährung achten?

Bereits in jungen Jahren trägt eine cholinreiche Ernährung zur kognitiven Entwicklung bei. Besonders relevant wird sie aber ab dem mittleren Lebensalter, also etwa ab 40 Jahren, wenn erste altersbedingte Veränderungen im Gehirn beginnen. Eine präventive Wirkung entfaltet sich über langfristige, kontinuierliche Versorgung.

Kann Cholin auch bei bestehenden Demenz-Erkrankungen helfen?

Die meisten Studien untersuchen die präventive Wirkung von Cholin. Hinweise auf eine mögliche Linderung kognitiver Symptome bei bereits diagnostizierter Demenz sind bisher nicht eindeutig belegt. Es handelt sich eher um eine vorbeugende Maßnahme, nicht um eine therapeutische Behandlung.

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