AA

"Ein Doppelpack macht plötzlich Kräfte frei"

©Stiplovsek
Christoph Stückler mausert sich derzeit im Team von Helgi Kolvidsson zum Torjäger vom Dienst. Vier Tore in fünf Spielen – als Innenverteidiger.
Liveticker: WAC vs. Austria
Die Tabelle der Erste Liga
In der gesamten letzten Saison durfte sich Stückler gerade mal über drei Treffer freuen. Heuer schaut es ganz anders aus. In den letzten beiden Spielen erzielte der Innenverteidiger jeweils einen Doppelpack und bläst mit seiner Lustenauer Austria beim Spitzenspiel in Wolfsberg zum Angriff auf die Tabellenspitze
.
Herr Stückler, wie fühlt es sich an, als Torjäger in den Schlagzeilen zu stehen?

Christoph Stückler: Danke, das ist aber zu viel der Ehre (lacht). Für mich gilt nach wie vor: Egal wer die Tore schießt, Hauptsache die Mannschaft gewinnt und die drei Punkte sind bei uns. Aber, um ehrlich zu sein, es fühlt sich schon gut an, Tore zu machen. So viele habe ich in meiner Karriere auch wieder nicht gemacht. Daran könnte ich mich auch gewöhnen.

 
Sie treten mit Ihrer Tor-Serie fast nahtlos in die Fußstapfen ihres Kollegen Jürgen Kampel. Der hat letzte Saison acht Treffer erzielt. Haben Sie sich von ihm Tipps geholt?

Stückler: Nicht wirklich, denn es hat ja keiner damit gerechnet, dass ich gegen die Vienna einen Doppelpackmache. Aber Jürgen hat danach gemeint, dass zwei Tore in einem Spiel irgendwas im Kopf frei machen. Dass man auf einmal einen Riecher entwickelt für brenzlige Situationen. Und er hat Recht behalten, wenn man sich das Siegestor in Hartberg anschaut. Da bin ich eben goldrichtig gestanden. Im Gegensatz zu meinem ersten Treffer: Da hab ich beim Freistoß einfach mal draufgehalten – und er hat gepasst.

 
Ihre Tore waren alle spielentscheidend und Grund dafür, dass die Austria als erster Verfolger zum direkten Duell um die Tabellenspitze nach Wolfsberg reist. Was braucht es jetzt um als Leader ins Ländle zurückzukehren?

Stückler: Klar, der Siegtreffer in der letzten Sekunde in Hartberg war wunderbar. Solche Ereignisse schweißen ein Team noch mehr zusammen. Das macht uns für die Gegner sicher noch gefährlicher. Jetzt weiß man, wir fighten bis zum letzten Augenblick für einen Sieg. Das sollen sie in Wolfsberg ruhig wissen. Und so werden wir in der Arena in Wolfsberg auch auftreten. Auf unsere Chancen lauern und dann zuschlagen. Ob wir dann als Leader zurückkehren ins Ländle, sehe ich jetzt noch nicht so wichtig. Aber wir wollen den Kärntnern die ersten Punkte abknöpfen. Wenn es dann drei sind, umso besser.

 
Der WAC hat alle Partien bis dato gewonnen, hat einen super Lauf. Wie kann man den Express in dessen Heimat stoppen?

Stückler: Zu Beginn der Saison habe ich nicht damit gerechnet, dass der WAC so stark ist. Aber sie haben sich sehr gut verstärkt, jede Position ist bei der Elf von Nenad Bjelica doppelt besetzt, das macht sie echt stark. Ich sehe unsere Chance darin, dass sie zu Hause spielen und auch die nächste Partie gewinnen wollen. Wir können da eigentlich entspannt auftreten. Zuerst mal schauen was der WAC macht und dann unsere Nadelstiche in Form von Konter setzen. Und da haben wir mit Boller, Roth, Krajic oder Karatay die richtigen Leute dazu. Zudem ist auch unser Denker und Lenker im Mittelfeld, Harald Dürr, derzeit in einer super Form (schmunzelt).

 
Die Partie in Wolfsberg steht für Sie auch unter dem Stern „Rückkehr in die Heimat“. Und es wird ein volles Stadion erwartet. Ein besonderes Gefühl für Sie?

Stückler: Ich kehre immer gerne in meine Heimat zurück. Egal ob sportlich oder privat. Ein volles Haus in Wolfsberg ist ja was sehr Schönes, das motiviert mich gleich noch mehr. Es gibt ja nichts Besseres, als vor vielen Zuschauern um den ersten Platz zu spielen. Meine Mutter, Schwester und mein Bruder werden auch im Stadion sein, da will man natürlich nicht versagen. Und vielleicht gleich wieder ein Tor machen.

Zur Person: Christoph Stückler

  • Geboren: 27. Mai 1980
  • Größe/Gewicht: 1,84m/83kg
  • Laufbahn: seit Sommer 2009 bei Austria Lustenau
  • Familie: Freundin Petra Minoretti, Sohn Noah-Alessandro

 

Heimniederlage abgehakt

Nach der 1:2-Heimniederlage des SCR Altach gegen den WAC gilt der Fokus bereits dem nächsten Gegner SKN St. Pölten

Im Lager des SCR Altach hatte man nicht lange Zeit, die Wunden der Heimpleite zu lecken. Nach einer Analyse von Coach Adi Hütter liegt das Hauptaugenmerk schon wieder auf der nächsten Auswärtspartie morgen in St. Pölten. „Wir haben das Match gegen WAC nochmals analysiert. Ich kann meiner Mannschaft von der Einstellung her überhaupt keinen Vorwurf machen. Klar, die Fehler zu den Gegentoren waren indiskutabel, aber die Truppe hat alles versucht, das Match noch zu gewinnen,“ so Hütter. Deshalb gilt es, die positiven Dinge im Kopf zu behalten, um in St. Pölten wieder zurück auf die Erfolgsspur zu finden. Bereits heute reist die Mannschaft Richtung Niederösterreich, wird aber in Salzburg einen Stopp einlegen und eine Trainingseinheit absolvieren.

Netzer wieder dabei

Nicht mit dabei Petr Vorisek. Der Tscheche ist wegen Gelb-Roter Karte gesperrt. „Sehr ärgerlich, da Petr auf einem guten Weg war,“ so Hütter. Dafür ist Philipp Netzer wieder dabei. Der Mittelfeldspieler kehrt nach Schulterverletzung zurück.

(VN)

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg Sport
  • "Ein Doppelpack macht plötzlich Kräfte frei"