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Ein Blick in den Brustkorb: Lernen am virtuellen Herz

Nino Brugger demonstriert das Trainingstool.
Nino Brugger demonstriert das Trainingstool. ©VOL.AT/Mayer
Mirjam Mayer (VOL.AT) mirjam.mayer@russmedia.com
Das Projekt "careTrain" soll die Pflegeausbildung digitalisieren. Mit der AR-Brille wird das menschliche Herz sicht- und greifbar gemacht.
IAW Education Tour #1

Am 20. Mai ist die Lange Nacht der Forschung. In Vorarlberg gibt es 101 Forschungsstationen, aufgeteilt auf neun Standorte, mit Experimenten, Vorführungen und Erklärungen. Mit dabei ist auch die FH Vorarlberg. Bei einer der Stationen kann man einen Blick in den menschlichen Körper werfen.

Eine AR-Brille und ein eigens entwickeltes Computerprogramm machen das menschliche Herz sicht- und greifbar. Hubert Jocham und Nino Brugger von UCT Research, dem FHV-Forschungszentrum für Nutzerzentrierte Technologien, stehen hinter dem länderübergreifenden Projekt "careTrain".

Virtuelle 3D-Einblicke

Augmented Reality spielt eine große Rolle in der Digitalisierung. Auch in der Ausbildung von Pflegefachkräften der Zukunft bringt sie innovative und praxisnahe Möglichkeiten: Mithilfe der HoloLens-Brille wird ein virtuelles Herz auf den Brustkorb des Patienten projiziert. Bei der Langen Nacht der Forschung dient die Dummy-Puppe "Sam" als Vorführobjekt. "Sam" trägt zwei Marker auf der Brust, die einen virtuellen Einblick ermöglichen. Das echte und virtuelle Herz werden dabei übereinander gelegt. Auch Querschnitte und Röntgenbilder mit Informationen sind ersichtlich. Durch die Handtracking-Funktion kann zudem der richtige Einsatz eines Stethoskops geübt werden.

Einsatz am Krankenbett möglich

Derzeit beschränkt sich das Ausbildungsprojekt noch auf das Herz, es soll aber weiterentwickelt werden. Das Trainingstool wurde bereits Studierenden mehrerer Fachschulen vorgestellt. Unterstützung kam auch vom Primar des LKH Bludenz. Er und andere Kardiologen würden sich laut Jocham wünschen, dass diese Technologie am Krankenbett für Medizinstudierende und Patienten eingesetzt werden kann. So könnte direkt am Bett der Befund gezeigt werden. Die Software wird allen interessierten Kollegen zur Verfügung gestellt, auch Partnerhochschule sollen das Tool nutzen können.

Hier gibt's mehr Informationen zur Langen Nacht der Forschung.

(VOL.AT)

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