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Ein Anschlag, der gar kein Anschlag war

17-jährige Vorarlbergerin bei Anschlag verletzt
17-jährige Vorarlbergerin bei Anschlag verletzt ©Miro
Schwarzach, Innsbruck - Am vergangenen Wochenende brannte in einem Aufenthaltsraum der roten Jugendorganisationen eine Couch.
Vorbericht: Den Anschlag knapp überlebt

Zwei Menschen wurden dabei verletzt – darunter ein 17-jähriges Mädchen aus Vorarlberg. Jetzt ist klar: Der Brand wurde gelegt – allerdings in den eigenen Reihen. Die Nutzer des Vereinsraums (Verband Sozialistischer Studenten, Aktion Kritische Schüler und Junge Sozialisten) sprachen am Tag nach dem Feuer in einer Aussendung von einem politisch motivierten „Brandanschlag“ und orteten die Täter in der rechten Szene. Mehrfach sei in der Vergangenheit in die Räume eingebrochen worden. Der Fall von „rechtsextremen Gewalttaten“ müsse lückenlos aufgearbeitet werden, hieß es weiter.

Opfer stellt sich als mutmaßlicher Täter heraus

Das hat das Landeskriminalamt dann auch getan. Der 18-jährige Mann, der bei dem Feuer eine Rauchgasvergiftung erlitten hatte, gestand bei der Polizei, das Feuer selbst gelegt zu haben. Sein Motiv: Der politische Verein sollte damit mit seinen Aussendungen eine höhere Aufmerksamkeit erreichen. Laut der Tiroler Tageszeitung habe sich der 18-Jährige, niemand geringerer als der Freund der 17-Jährigen Vorarlbergerin, die verletzt wurde, bei der polizeilichen Vernehmung in Wiedersprüche verwickelt und musste infolgedessen schlussendlich zugeben, die Brände selbst gelegt zu haben. Seine Freundin habe den Aussagen des mutmaßlichen Täters zufolge nichts von der Tat gewusst und auch nichts mit der Sache zu tun, er habe allein gehandelt.

Auch nach Angaben der Polizei sei die 17-Jährige nicht in die Brandstiftung involviert. Darauf weise jedenfalls nichts hin. In der Zeitung „Wann&Wo“ hatte das Mädchen am Mittwoch noch ein Interview gegeben und erklärt, dass sie den Anschlag knapp überlebt habe und „nie gedacht hätte, dass die Täter so weit gehen“ würden. Die 17-Jährige erlitt bei dem Brand leichte Verbrennungen an der Hand.

(VN/ VOL.AT)

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