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Ein alter Kämpfer

Erich Joven hat vielen geholfen. Nach einem Schlaganfall braucht er selbst Hilfe. Wie es ihm geht? „Scheiße, aber ich bin zufrieden.“
Ein alter Kämpfer

„Nebenan haben zwei alte Frauen gewohnt, die ins Altersheim sollten. Da bin ich eingesprungen und habe den beiden geholfen, zum Beispiel beim Kochen und Waschen“, erzählt Erich Joven. Aus der spontanen Nachbarschaftshilfe wurden zwölf Jahre Pflege. Seine Tochter habe recht, wenn sie ihm das Helfersyndrom attestiere. Auf sich selbst hat er früher weniger geschaut.

In seiner Kärntner Heimat Altendorf hatte er eine Bäcker-Lehre absolviert, bevor er 1964 nach Vorarlberg übersiedelte. Hier lernte er Monika kennen, drei Jahre später feierten die beiden Hochzeit. 18 Jahre führte er dann eine Bäckerei in Schruns. „Das war mein Untergang“, ist ihm heute klar. Er leistete unzählige Überstunden, bis irgendwann der Körper streikte: Kreislaufkollaps, Herzprobleme. Er ging in Frührente – und das mit nur 45 Jahren.

Wertvolle Erfahrung
Was nun? Er entdeckte die Freude daran, sich um andere zu kümmern. Zwölf Jahre lang unterstützte er seine beiden Nachbarinnen, später einen demenzkranken Mann und eine andere Frau. Als sie ins Pflegeheim kam, blieb er bis zum Schluss an ihrer Seite. „Noch nie habe ich eine solche Ruhe gespürt wie in dem Moment, als sie eingeschlafen ist“, sagt er. Man spürt: Erich Joven redet lieber über andere als über sich selbst.
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©Land Vorarlberg

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2015 bekam er einen Hirnschlag. Vier Mal musste seine Schädeldecke geöffnet werden. „Du bist ein Phänomen. Das ist ein Wunder, dass Du noch lebst“, hätten ihm die Ärzte damals gesagt. Heute kann er sich mit seinem Rollator allein fortbewegen und mit seiner Frau Monika langsam spazieren gehen.

Viel Unterstützung
Der Rollenwechsel vom Helfer zum Hilfsbedürftigen ist für Erich nicht einfach. „Wenn es geschneit hat und er nicht mehr wie früher die Schneefräse bedienen kann, ist er unausstehlich“, sagt Monika.

Bis zu ihrem eigenen Herzinfarkt im Vorjahr war sie allein für seine Pflege verantwortlich. Seither kommt einmal pro Woche Irmtraud Seebacher oder eine ihrer Kolleginnen vom Krankenpflegeverein Außermontafon, um ihn zu duschen. Während Monikas eigener Reha kam eine 24-Stunden-Betreuerin ins Haus. Immer wieder besucht er auch die SMO in Bürs zur „Tages-Reha“. Ein Angebot, das ihm sehr guttut. Gleiches gilt für die Veranstaltungen des Mobilen Hilfsdienstes Außermontafon. Auch für Monika sind diese Fixtermine wichtig: Dann hat sie Zeit für sich. „Allein wäre ich komplett aufgeschmissen“, weiß Erich. Zum Glück ist er nicht allein.
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Von den richtigen Zutaten! Die ganze Geschichte und alle Bilder von Erich Joven auf www.vorarlberg.at/pflegeberuehrt

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Individuelle Unterstützung
Für die Betreuung und Pflege von Menschen zuhause gibt es in Vorarlberg vielfältige Angebote: Mobile Hilfsdienste, Krankenpflegevereine, Tagesbetreuung bis hin zur 24-Stunden-Betreuung. Case Managerinnen und Manager beraten die Betroffenen und ihre Angehörigen. Sie organisieren die bestmögliche Unterstützung je nach individuellem Bedarf.

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Fragen zu Betreuung und Pflege?
Telefon 05574/511–24 190 (werktags)
pflege@vorarlberg.at
www.vorarlberg.at/pflegeberuehrt

 

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