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Ein Alpabtrieb wie aus dem Drehbuch

Schwarzenberg - Ein kraftvoller Händedruck, ein strahlendes Gesicht: Helmut Bischof ist glücklich. Das Vieh ist im Tal und damit eine weitere Alpsaison zu Ende.

Es war keine gewöhnliche Saison auf der Alpe Wurzach. Helmut Bischof und seine Frau Monika feiern ein Jubiläum: Seit 30 Jahren sind sie nun auf der Alpe. „Heuer ist wirklich alles perfekt gelaufen“, so der Schwarzenberger. Und zur Krönung gab es in seiner Heimatgemeinde einen Geschenkskorb. Wobei ihn weniger der Inhalt so beeindruckt als die Tatsache, von wem er ihn überreicht bekam. Landwirtschaftsminister Josef Pröll stellte sich zum Jubiläum ein. Für Helmut Bischof etwas ganz Besonderes. „Ich wusste, dass Landesrat Erich Schwärzler kommen wird, aber der Herr Minister“, kann Bischof seine Freude kaum in Worte fassen.

Pünktlich wie die Uhr

Von den ministerialen Ehren erfuhr Bischof, als er mit gut 100 Stück Vieh in Bezau war. „Man sagte uns, wir sollten gegen 11.15 Uhr in Schwarzenberg sein“, so der 57-Jährige. Pünktlich wie die Uhr kamen die Bischofs in der Heimatgemeinde an. Die ganze Alpsaison und der Abtrieb verlief „wie aus dem Drehbuch.“ Als Zeichen für die unfallfreie Saison waren die Tiere aufwändig geschmückt. In die Kränze waren Nelken eingearbeitet. „Das geht ganz schön ins Geld“, verrät der glückliche Älpler. 82 der 103 Tiere auf der Alpe Wurzach sind seine eigenen. Dazu kommt noch Jungvieh. Für Helmut Bischof geht das Leben im Tal arbeitsreich weiter. Auf der Alpe standen die Bischofs täglich um 5 Uhr auf. Feierabend war oft erst gegen 10 Uhr abends. „Wenn man sich dann vor dem Haus hinsetzt und ein Bier genießt, dann ist das für mich wie Urlaub“, so der Landwirt. „Zwei Wochenenden am Gardasee.“ Das ist die ganze Urlaubs-Ausbeute im Leben der Bischofs. Jetzt wollen sie wieder für ein paar Tage weg. Kürzertreten möchte der Schwarzenberger dennoch nicht. „Solange die Gesundheit mitspielt, steht das nicht zur Diskussion“, sagt er bestimmt. Der gestrige Alptag war für Bischof einer der Höhepunkte des Jahres. „So ein Abtrieb ist für mich keine Arbeit, sondern eher ein Hobby“, strahlt der Jubilar und genießt das Bad in der Menge. So einen Rummel um seine Person erlebt er schließlich nicht jeden Tag.

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