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Egon Schiele - Gedenkausstellung zum 90. Todestag

© www.leopoldmuseum.org
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Ab 31. Oktober zeigt das Leopold Museum eine Gedenkausstellung zum 90. Todestag von Egon Schiele. Die Schau ist als neuer Teil der ständigen Schiele-Präsentation des Museums zu sehen.

1918 ist ein Jahr der großen Verluste für die österreichische Kunst. Im letzten Kriegsjahr starben Gustav Klimt, Kolo Moser, Otto Wagner und – am 31. Oktober – Egon Schiele. Das Leopold Museum richtet nun aus diesem Anlass dem bedeutenden Zeichner und Maler einen eigenen Ausstellungsraum ein. Gezeigt werden außergewöhnliche Dokumente, so etwa die letzten Briefe des Künstlers, welche die schweren Lebensumstände gegen Kriegsende, den Mangel an Heizmaterial und die unzulängliche medizinische Versorgung schildern. Zu sehen sind beeindruckende, selten gezeigte Exponate des Leopold Museums und Werke aus Privatbesitz. Großartige, wenngleich in Ihrem Inhalt erschütternde Zeichnungen Schieles, wie jene von Gustav Klimt am Totenbett oder die berührende Darstellung der vom Tod gezeichneten Edith Schiele sind ebenso zu sehen wie die Totenmaske des Künstlers.

Egon Schiele starb im Jahr 1918 im Alter von nur 28 Jahren an den Folgen der Spanischen Grippe. Wenige Tage zuvor, am 28. Oktober, war auch seine geliebte – und zu diesem Zeitpunkt hochschwangere – Frau Edith der Epidemie zum Opfer gefallen.

Schiele hinterließ in der kurzen ihm vergönnten Schaffenszeit ein umfangreiches Oeuvre. Besonders hervorzuheben sind seine Selbstbildnisse, die Landschaftsbilder – darunter auch die berühmten Krumauer Stadtlandschaften – und die allegorischen Darstellungen. Seine Zeichenkunst ist altmeisterlich und doch zugleich extrem modern. Die schonungslose Darstellung des nackten Menschen, die Radikalität der Posen und die Verrenkungen des geschundenen Körpers sind von einzigartiger Kraft. Wie kaum einem anderen Zeichner gelang es Schiele dem Körper mit wenigen Strichen ein Maximum an Räumlichkeit zu verleihen.

Schiele ist mit Oskar Kokoschka der wichtigste Vertreter des österreichischen Expressionismus. Gefördert von Gustav Klimt, hatte er mit der Secessionsausstellung im März 1918 den Durchbruch erreicht. Seine Kunst wurde nach seinem Tod von wenigen geschätzt, von etlichen kritisiert und missverstanden, von vielen vergessen.

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