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Egg bangt um Bürgermeister

Egg/VN - Seit Mitte Juli ist der be­liete Gemeindechef Norbert Fink krankheits­bedingt außer Gefecht.
Norbert Fink wurde bestätigt

Noch bei den Gemeindewahlen im März erhielt Norbert Fink von seinen Eggern ein überwältigendes Vertrauensvotum. 88,5 Prozent der Gemeindebürger bestätigten den 55-Jährigen in seinem Amt als Bürgermeister der größten Kommune im Bregenzerwald. Seit dem 17. Juli bangen die Egger um ihr Gemeindeoberhaupt. Norbert Fink erlitt an diesem Tag eine Gehirnblutung, hatte schwere Wochen und Monate zu überstehen.

Auf Therapie

Das Schlimmste hat der Bürgermeister mittlerweile überstanden. Er befindet sich auf Rehabilitations-Therapie im Landeskrankenhaus Rankweil und empfing gestern dort zum ersten Mal Besuch auch von Vertretern der Gemeinde. Natürlich fragen sich viele Egger: Wird ihr Bürgermeister – was alle hoffen – wieder in sein Amt zurückkehren können?

Betrieb läuft

In der Gemeinde geht man mit diesem Thema sehr sensibel um. Man wolle zum derzeitigen Zeitpunkt aus Respekt vor Norbert Fink keinerlei Spekulationen über die politische Zukunft anstellen, heißt es aus dem Gemeindeamt. Fink soll Zeit haben, sich zu erholen. Um dann für sich herauszufinden, ob er sein Amt weiter ausführen kann – oder nicht. „Die Agenden der Gemeinde sind derzeit auf mehrere Schultern verteilt. Auch die gut funktionierende Verwaltung trägt ihren Teil zum Funktionieren des Betriebes bei“, sagt Vizebürgermeister Dietmar Fetz. Dieser ist froh, „dass wir noch gemeinsam mit Norbert in einer Klausur klare Zuständigkeiten festgelegt haben“. Trotzdem müsse man die eine oder andere wichtige Entscheidung aufschieben. „Es gibt eben ganz bestimmte Dinge, für die nur der Bürgermeister zuständig ist.“ Fetz traf die plötzliche Erkrankung von Norbert Fink und die interemistische Übernahme der Amtsgeschäfte zum ungünstigsten Zeitpunkt. „Ich war gerade mit dem Hausbau beschäftigt, und wir sind noch vor Norberts Krankheit übereingekommen, dass ich die kommenden Monate kaum zur Verfügung stehen werde.“

Sensibler Umgang

Ambitionen auf das Bürgermeisteramt habe er, Dietmar Fetz, nie gehabt. „Das gilt auch jetzt.“ Es sei grundsätzlich nicht angebracht, zum derzeitigen Zeitpunkt irgendwelche Spekulationen anzustellen. Wie sensibel man auf der Gemeinde mit dem Thema Norbert Fink umgeht, beweist ein Blick auf die Homepage der Kommune. Dort gibt es keinerlei Auskünfte über den genauen Gesundheitszustand des Bürgermeisters. Es heißt lediglich: Bürgermeister Norbert Fink steht aufgrund einer Erkrankung den Bürgern und dem Gemeindeamt derzeit nicht zur Verfügung. Wir bitten alle Bürger, die sich über seinen Erkrankungs- bzw. Genesungsverlauf informieren wollen, sich ans Gemeindeamt oder an den Gemeindevorstand zu wenden.

Fakten

Wahl durch das Volk oder die Gemeindevertretung: In Paragraph 63 des Gemeindegesetzes ist die Bestellung eines Bürgermeister-Nachfolgers während der laufenden Legislaturperiode genau geregelt. Scheidet ein Bürgermeister noch vor den ersten drei Jahren nach der Wahl aus dem Amt, muss ein Nachfolger von den Gemeindebürgern gewählt werden. Erfolgt dessen Ausscheiden erst nach dem dritten Jahr der laufenden Legislaturperiode, wird der Nachfolger von der Gemeindevertretung bestellt.

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