Unter anderem sollen die Einführungs-Lehrveranstaltungen didaktisch neu gestaltet werden, so Hanappi-Egger am Mittwoch Abend im Österreichischen Gewerbeverein. Auch bei Berufungen soll der Lehraspekt stärker beachtet werden.
“Die Lehre ist unser hauptsächlicher Impact auf die Gesellschaft”, betonte Hanappi-Egger. Lehre bestehe dabei nicht nur aus einem Bündel an Lehrveranstaltungen. Ein Schwerpunkt werde daher auch die Etablierung einer “Willkommenskultur” für Studierende sein. Beim Übergang von der höheren Schule an die WU fühlten sich viele Studienanfänger aufgrund der großen Lehrveranstaltungen am Beginn verloren. Eine didaktische Neuausrichtung in diesen soll dem gegensteuern – die Studenten sollen deshalb oft in kleineren Gruppen bei der Lösung wirtschaftlicher Problemstellungen zusammenarbeiten.
Berufstätige Studierende besser unterstützen
Besser unterstützt werden sollen auch berufstätige Studierende. In der ersten Phase des Studiums sei neben dem fachlichen Einstieg auch Beratung wichtig. Als Zeichen habe sie auch statt des bisherigen Vizerektorats für Lehre ein Vizerektorat für Lehre und Studierende etabliert.
Eine Kulturänderung strebt Hanappi-Egger im Forschungs- bzw. Berufungsbereich an. Entscheidend soll dabei nicht mehr eine “seitenlange Publikationsliste” sein. Das führe derzeit oft dazu, dass man im Sinne einer Salamitaktik aus allem ein Paper herauspresse. In den Mittelpunkt könne stattdessen etwa die Frage “Nennen Sie mir Ihre zehn wichtigsten Publikationen rücken” – die könne man sich dann auch tatsächlich durchsehen. “So bekommt man mehr Fokus auf die Qualität.” Man müsse davon wegkommen, dass zwölf Publikationen automatisch mehr zählen als sieben. Außerdem soll bei Berufungen nicht mehr hauptsächlich der Forschungsoutput zählen: “Die Lehre soll nicht mehr als zweitrangig betrachtet werden.”
WU-Rektorin: “Österreich kann mit Ausland nicht mithalten”
Mit den Beschäftigungsmöglichkeiten der WU-Absolventen ist die designierte Rektorin, die ihr Amt am 1. Oktober antritt, grundsätzlich zufrieden. Für Nachwuchswissenschafter sei die Lage aber nicht allzu rosig. Weder bei den Arbeitsbedingungen noch bei den Gehältern könne Österreich mit dem Ausland mithalten.
Bei der Rekrutierung von ausländischen Professoren sah Hanappi-Egger Probleme in der ungewöhnlichen Regelung der Lehrverpflichtung: “Je höher die wissenschaftliche Qualifikation bzw. je weiter oben auf der Karriereleiter man ist, desto höher ist die Lehrverpflichtung in Österreich.” International sei das meist umgekehrt.
(APA)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.