e5-Zertifizierung: Hittisau Topgemeinde in Sachen Klimaschutz

Die Gemeinde Hittisau hat es innerhalb weniger Jahre geschafft, sich unter den Topgemeinden des e5-Landesprogramms zu etablieren. Sie ist eine treibende Kraft in der Klima- und Energiemodellregion Vorderwald und zeigt mit ihrem Tatendrang, wie aktiver Klimaschutz geht. Strategisch und (Energie-) raumplanerisch bewegt sie sich auf höchstem Niveau und ist zudem stets darum bemüht, Bürger*innen bei Umsetzungen miteinzubeziehen. Mit dem neuen low tech Schulcampus entstand ein hervorragend energieeffizientes und klimafittes Gebäude.

Herausragender Schulcampus: energieeffizient, klimafit und low tech

Herausragend sind die feingliedrigen Holzbauten mit naturbelassener Holzfassade im wahrsten Sinne des Wortes – der mit Holz aus der Region bestückte Schulcampus kann sich aber auch sehen lassen. Bereits bei der Planung wurde der low tech Ansatz verfolgt – damit ging eine kritische Auseinandersetzung mit Haustechnik und Steuerungskomponenten sowie höchst energieeffizientem Unterhalt und Betrieb einher. Die gewählten Bauteile werden nach ihrem Verhalten im gesamten Lebenszyklus beurteilt, Automatisierungen werden nur sparsam und nach eingehender Prüfung von Alternativen eingesetzt. So entstand ein außerordentlich effizientes, klimaverträgliches Gebäude mit höchstem Komfort, geringem Energiebedarf und langfristig überdurchschnittlicher Werterhaltung. Das Projekt wurde im Rahmen eines Interreg Projektes vom Energieinstitut Vorarlberg begleitet.

Gesundes Schullokal: Weil klimafreundlich besser schmeckt

In Sachen Klimafreundlichkeit werden beim neuen Schulcampus alle Register gezogen. Selbst mit der Schulküche wird ein umweltfreundlicher und gesunder Weg eingeschlagen: Ess- und Gastkultur ist ein zusätzlicher Bildungsauftrag, der im Schullokal gelebt wird. Als Teil des pädagogischen Konzepts werden die Möglichkeiten der Bildung zu gesunden und nachhaltigen Lebensmitteln vom Kindergarten bis zur Abschlussklasse altersgerecht ausgeschöpft. Täglich werden frische, regionale, wenn möglich biologische Lebensmittel verarbeitet: Essen das schmeckt, gesund, nachhaltig und klimafreundlich ist.

Erneuerbare Energie- und andere Gemeinschaften

In der Region nimmt man die gemeinsame Verpflichtung ernst, der Energiekrise bestmöglich entgegen zu wirken. Das beweisen unzählige Kooperationen und ein weitreichendes Netzwerk – von der Energieregion Vorderwald über die KLAR!-Region bis hin zum Naturpark Nagelfluhkette. Die Bürgermeister der Gemeinden Sibratsgfäll, Langenegg und Hittisau gehen gemeinsam noch einen Schritt weiter: Sie starten mit dem Verein Erneuerbare-Energie-Gemeinschaft (EEG) in eine Pilotphase. Ziel ist eine Energiegemeinschaft über alle neun Vorderwaldgemeinden, die sowohl privaten Haushalten, als auch kleinen und mittleren Unternehmen eine Plattform für eine einfache Teilhabe an einer dezentralen Energieversorgung ermöglicht. Ein bedeutender Schritt in Richtung Energieautonomie.

Mut zur Veränderung: Pop-up Dorfplatz als Ort der Begegnung

Die Aufenthaltsqualität und die Verkehrssicherheit in Hittisau sollen im Rahmen der Zentrumsentwicklung deutlich erhöht werden. Wie sich im Zuge dieser Zielsetzung das Zentrum zukünftig gestalten könnte, zeigt das Projekt „Sommer am Dorfplatz“. Es ist ein Versuch Neues auszuprobieren – mit offenem Ausgang, aber mit Mut zur Veränderung. Jeweils über die Sommermonate füllt ein Pop-Up-Platz den Dorfplatz mit Leben. Der gewonnene Lebensraum darf genutzt werden und wird mit Märkten und Veranstaltungen durch die Gemeinde bespielt.

„Mit unseren Ressourcen und unserer Umwelt verantwortungsvoll umzugehen, ist der Gemeinde Hittisau ein großes Anliegen. Aus diesem Grund engagieren wir uns neben dem e5-Programm auch in der Energieregion Vorderwald, der KLAR-Region und im Naturpark Nagelfluh. Wir müssen die Welt ein bisschen besser verlassen, als wir sie selber vorgefunden haben.“ Bürgermeister Gerhard Beer