Mit der Generation, deren Stimme ich angeblich war, hatte ich wenig gemein und noch weniger wusste ich von ihr, schrieb Dylan in seiner mit Spannung erwarteten Autobiografie, aus der das Magazin Newsweek am Montag vorab zitierte. In den USA erscheinen die Memoiren des 63-jährigen Weltstars Anfang Oktober.
Dylan, der mit Songs wie Blowin In The Wind und Like A Rolling Stone weltbekannt wurde und Generationen von Musikern beeinflusste, will mit den Aktivisten der Make Love Not War-Bewegung nichts zu tun gehabt haben. Alles, was er gewollt habe, sei ein bürgerliches Familienleben, erzählt der Star. Niemals habe er so etwas wie der Big Bubba of Rebellion sein wollen. In diese Rolle hätten ihn allerdings schelmenhafte Radikale bringen wollen, die einen Prinzen des Protests gesucht hätten.
Auf seine Autobiografie sei er sehr stolz, berichtete Dylan in einem Interview mit Newsweek. Allerdings habe ihm das Memoiren-Schreiben nicht nur Spaß bereitet, sondern auch viel Stress gebracht. Wir sollten eins nicht vergessen: Wenn du schreibst, dann lebst du nicht. Wie nennen die Leute das? Herrliche Isolation? Ich fand nichts Herrliches dabei.
Er habe sich sehr bemüht, die Wahrheit zu sagen und nichts falsch zu interpretieren, erzählte Dylan vorab. Zudem habe er über viele Menschen geschrieben, die ihm etwas bedeuteten. Auf die Lüftung einiger Geheimnisse des Musikers dürften Fans allerdings vergeblich warten. Seinen Motorradunfall im Jahr 1966, über den es etliche Gerüchte gab, erwähnt Dylan laut Newsweek nur mit einem Satz. Gar nichts verrate der Weltstar über seine Scheidung 1977. Und auch zu seinem Übertritt vom jüdischen zum christlichen Glauben ein Jahr danach gebe er keinerlei Erläuterung.
Parallel zur Autobiografie erscheint ein Band mit sämtlichen Songtexten Dylans. Außerdem kommt in den USA eine Audioversion in die Läden, allerdings nicht mit Dylan selbst. Vorleser der Memoiren ist der Oscar-Preisträger Sean Penn.
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