Ziel der Attentäter waren überwiegend von Schiiten bewohnte Gebiete. Die neuerliche Gewalt nährte Zweifel an der Fähigkeit der irakischen Sicherheitskräfte, den Schutz der Bevölkerung zu garantieren.
Allein in dem 20 Kilometer östlich von Mossul gelegenen Dorf Al-Chasna kamen bei der Explosion zweier Autobomben 26 Menschen ums Leben, 128 wurden verletzt. Die in Lastwagen versteckten Sprengkörper waren im Minutenabstand detoniert. Etwa 40 Häuser wurden dem Erdboden gleichgemacht und begruben Menschen unter sich. “Was haben wir den Terroristen angetan, dass sie unschuldige Menschen im Schlaf umbringen”, rief eine entsetzte Frau, deren Gesicht blutverschmiert war. Ihr Mann und eine Schwester waren unter den Toten.
In der Gegend um Mossul, der Hauptstadt der Provinz Ninive, sind Schießereien und Bombenanschläge an der Tagesordnung. Dort ringen Araber und Kurden um die Vorherrschaft, was neue Spannungen auslösen und die Stabilität des Landes gefährden könnte.
In Bagdad kamen bei der Explosion zweier Bomben nach Angaben aus Krankenhauskreisen sieben Taglöhner ums Leben. Die Polizei hatte zunächst von mehr Toten gesprochen.
Die Gewalt zwischen den Religionsgemeinschaften im Irak ist in den zurückliegenden 18 Monaten erheblich zurückgegangen. Dennoch gelingt es Extremisten immer wieder, Anschläge zu verüben, die die unerfahrenen und schlecht ausgerüsteten irakischen Sicherheitskräfte nicht verhindern können. Die US-Truppen hatten sich unlängst aus den irakischen Städten zurückgezogen.
Ministerpräsident Nuri al-Maliki warnte mit Blick auf die im Jänner anstehenden Wahlen vor einem Anstieg der Gewalt. Die Extremisten wollten den Irak destabilisieren, sagte Maliki. Er und seine Verbündeten hatten wegen der verbesserten Sicherheitslage Gewinne bei den Regionalwahlen erzielt. Eine Zunahme der Gewalt könnte Malikis Chancen beeinträchtigen.
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