Dutzende Tote bei Angriffen durch Milizen im Sudan
Der Verwaltungschef machte für die Angriffe die mit der Armee verfeindete RSF-Miliz sowie die mit der RSF verbündete Gruppierung SPLM-N verantwortlich, die einen Großteil von Süd-Kordofan kontrolliert. Die Angriffe hätten zunächst den Kindergarten, danach das Krankenhaus und dann Menschen getroffen, die "die Kinder in Sicherheit bringen wollten".
Behörden: Mindestens 80 Tote, darunter 40 Kinder
Örtliche Behörden meldeten mindestens 80 Tote, darunter 40 Kinder, das sudanesische Außenministerium sprach von 79 Opfern und nannte die Zahl von 43 getöteten Mädchen und Buben. Die Afrikanische Union (AU) meldete mehr als 100 Tote. Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF erklärte, unter den Toten seien mehr als zehn Kinder im Alter zwischen fünf und sieben Jahren.
AU-Kommissionspräsident Mahmoud Ali Youssouf verurteilte die Angriffe im Onlinedienst X "auf das Schärfste". Er sei "entsetzt über die wiederholten und eskalierenden Gräueltaten gegen Zivilisten in der Region".
Am Donnerstag hatte das Welternährungsprogramm (WFP) in Nord-Dafur einen Angriff auf einen seiner Lastwagen mit humanitären Hilfsgütern gemeldet. Dabei sei der Fahrer schwer verletzt worden. Die RSF-Miliz beschuldigte wiederum die sudanesische Armee, Hilfslieferungen zu blockieren und am Freitag einen Drohnenangriff auf den für humanitäre Hilfsgüter bedeutsamen Grenzübergang Adre zum Tschad geflogen zu haben. Die sudanesische Armee äußerte sich dazu bisher nicht.
RSF-Miliz eroberte Ende Oktober Al-Fashir
Die RSF hatte Ende Oktober nach 18-monatiger Belagerung die Stadt Al-Fashir erobert - die letzte große Stadt im westsudanesischen Bundesstaat Darfur, die bis dahin noch nicht von der Miliz kontrolliert wurde. Berichten zufolge kam es in der Stadt zu zahlreichen Gräueltaten, etwa Massenhinrichtungen von Zivilisten.
Im Sudan, dem drittgrößten Land Afrikas, liefern sich seit April 2023 die Armee von Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohamed Hamdan Dagalo einen blutigen Machtkampf.
(APA/AFP)
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