Dutzende Leichen aus stillgelegter Goldmine in Südafrika geborgen

166 Überlebende wurden bisher gerettet und umgehend wegen illegalen Bergbaus festgenommen. Doch wie viele Menschen sich noch in der Anlage befinden, die mehr als zwei Kilometer in die Tiefe reicht, ist völlig unklar, wie Polizeiminister Senzo Mchunu dem Sender eNCA sagte.

Kampf gegen illegalen Bergbau in Südafrika
Niemand habe gezählt, wie viele Bergleute unter Tage gegangen seien. "Wir konzentrieren uns darauf, sie zu holen und ihnen dabei zu helfen herauszukommen." Mit der Belagerung der Mine in Stilfontein, etwa 150 Kilometer von Johannesburg entfernt, wurde bereits im August begonnen. Ziel ist die Bekämpfung des illegalen Bergbaus, der Südafrikas Edelmetallindustrie seit Jahrzehnten ein Dorn im Auge ist. In der Regel geht es um Minen, die von Unternehmen aufgegeben wurden, da sie im großen Maßstab nicht mehr rentabel sind.
Bergleute ohne Lizenz nutzen die Gelegenheit, alles abzubauen, was noch übrig ist. Der Regierung und der Branche entgehen dadurch jedoch nach Schätzungen eines Industrieverbands jährlich mehrere Hundert Millionen Dollar an Umsätzen, Steuern und Lizenzgebühren. Darum wurde der Einsatz "Schließt das Loch" gestartet. Bergbauminister Gwede Mantashe erklärte, die Belagerung der Mine in Stilfontein sei notwendig, es gehe um einen "Krieg gegen die Wirtschaft".
Scharfe Kritik gegen das Vorgehen der Behörden
Anrainer und Menschenrechtsgruppen üben jedoch scharfe Kritik. Den Goldsuchern in der Mine wurde über Monate die Lebensmittel- und Wasserversorgung gekappt, um sie zur Rückkehr an die Oberfläche zu zwingen. Ihnen droht eine Festnahme wegen illegalen Bergbaus, Hausfriedensbruchs oder Verstoßes gegen Einwanderungsgesetze.
Im November sagte Präsidialamtsministerin Khumbudzo Ntshavheni, man werde Kriminellen keine Hilfe schicken. "Wir werden sie ausräuchern." Im Dezember erlaubte ein Gericht jedoch freiwilligen Helfern, den eingeschlossenen Männern Versorgungsgüter zukommen zu lassen. Vergangene Woche wurde der Staat dann gerichtlich dazu angewiesen, eine Rettungsaktion einzuleiten. Sie läuft seit Anfang der Woche und dürfte noch Tage andauern.
(APA/AFP)
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