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Dubai: Al-Kaida bekennt sich zu Überfall

Das Terrornetzwerk El Kaida hat sich zu dem Angriff auf das US-Konsulat in der saudiarabischen Stadt Jeddah bekannt, bei dem am Montag zwölf Menschen getötet wurden.

In einer auf einer Islamisten-Website veröffentlichten Erklärung gab der saudiarabische Arm der Organisation an, zwei seiner Mitglieder seien getötet worden, mehreren Angreifern sei jedoch die Flucht gelungen. Bei dem Überfall auf die schwer bewachte US-Einrichtung waren am Montag nach Behördenangaben vier Angreifer und fünf Konsulatsangestellte getötet worden. Saudiarabische Zeitungen veröffentlichten am Dienstag Augenzeugenberichte, wonach die Täter die strengen Sicherheitsvorkehrungen genau kannten und die Lücken gezielt ausnutzten.

In ihrem Bekennerschreiben teilte die „Organisation El Kaida auf der arabischen Halbinsel“ mit, dass mehrere Angreifer flüchten und an einem sicheren Ort untertauchen konnten. Drei von ihnen hätten Verletzungen erlitten. Die Extremisten töteten nach eigenen Angaben neun Menschen während des „Eroberung von Falluja“ getauften Überfalls. Der Gruppe seien leichte Waffen, Elektronik sowie eine Reihe von „wichtigen Dokumenten“ in die Hände gefallen.

Die saudiarabischen Behörden hatten von fünf Angreifern gesprochen, von denen vier getötet und der fünfte festgenommen worden seien. Nach US-Angaben starben bei dem Überfall fünf Konsulatsangestellte, unter ihnen aber keine US-Bürger. Einem saudiarabischen Polizisten zufolge kamen zudem vier Wachleute ums Leben; nach Behördenangaben wurden sie jedoch lediglich verletzt.

Nach Einschätzung von US-Vizeaußenminister Richard Armitage war der Angriff auf das US-Konsulat gut vorbereitet. „Es ist klar, dass die Terroristen, die unser Konsulat angegriffen haben, unser Vorgehen seit langem beobachtet haben“, sagte Armitage nach einem Treffen mit dem irakischen Präsidenten Ghazi al Yawar in Washington. Diesen Eindruck bestätigten Augenzeugenberichte.

Die Täter schlugen demnach um 11.00 Uhr Ortszeit an einem weniger gut gesicherten Nebeneingang zu, als zwei anscheinend gepanzerte Wagen mit US-Diplomatenkennzeichen vor dem Eingang vorfuhren. In dem Moment, als sich das Gitter öffnete, sei ein weiß lackiertes Auto der Marke Nissan vor den Eingang gefahren. Mehrere schwer bewaffnete Männer seien ausgestiegen und hätten auf die Diplomatenfahrzeuge geschossen. Der Fahrer des zweiten Wagens, ein Pakistaner, sowie zwei Insassen, darunter eine Frau, seien verletzt worden, berichtete die Tageszeitung „Arab News“. Ein Konsulatsangestellter habe die Verletzte unter Lebensgefahr aus dem Kugelhagel retten und in ein Nachbargebäude schleppen können.

Begleitet von Feuergefechten mit Sicherheitskräften seien die Angreifer anschließend durch das offene Tor auf das Konsulatsgelände vorgedrungen. Dort hätten sie Granaten auf ein Gebäude abgefeuert, worauf in diesem Feuer ausgebrochen sei. Die Angreifer nahmen sich dem Bericht zufolge die Zeit, eine US-Flagge abzuhängen und zu verbrennen. Saudiarabische Spezialeinheiten konnten erst am frühen Nachmittag den Widerstand der Angreifer brechen.

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