Das Debüt-Album wird 2009 nicht nur in Österreich, sondern europaweit erscheinen. Ein Vorbote des zu Erwartenden gibt eine dieser Tage erschienene unbetitelte EP, die am 4. Oktober live in der Minoritenkirche Krems präsentiert wird.
Die Musik von Soap&Skin ist nicht unbedingt das, womit die Hitparaden befüllt werden, trotzdem gelang ein Traumstart mit internationaler Ausrichtung. Die vier Tracks auf der EP sind so etwas wie ein Gegenentwurf zu konsensorientierten und massentauglichen Pop-Produktionen heimischer Bauart. Und so ist es nicht erstaunlich, dass die 18-jährige Steirerin Plaschg das Angebot eines österreichischen Major-Labels ausgeschlagen hat und stattdessen bei Couch Records für Österreich und bei PIAS-Recordings weltweit unterschrieben hat. “Bei Couch wie auch bei PIAS waren die guten Konditionen und ihre Bereitschaft, mir alle künstlerischen Entscheidungen frei zu halten, ausschlaggebend”, nennt Plaschg gegenüber der APA ihre Gründe für diesen Schritt.
Gerade der Deal mit PIAS, einem international agierenden belgischen Plattenlabel, dessen Bandbreite von international erfolgreichen Pop-Acts wie Editors bis zu experimentelleren Musikern wie Bohren & der Club of Gore reicht, verspricht nicht nur eine stilistisch passende Heimat. Ebenso kann man sich hier auch dementsprechende Marketingaufwendungen erwarten. Bis dato scheint es sich bei Soap&Skin aber ohnehin fast um einen Selbstläufer zu handeln, denn die blasse Steirerin, deren musikalische Initiation in ihrer Kindheit mit dem Klavierunterricht begann, übt nicht nur auf die heimischen Medien eine morbide Faszination aus. Berichte über sie findet man unter anderem in der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung”.
In der Tat hat Soap&Skin eine fast schon hypnotische Wirkung auf den Hörer, die Stimme von Plaschg und der Stil, der von elektronischen wie auch klassischen Elementen geprägt ist, weist einen düster-melancholische Grundtenor auf, der in seiner minimalistischen dargebrachten Form wenig von dem hat, was man von einem Teenager erwartet. Dass nach dem selbstkomponierten Opener “The Sun” dann ein Coverversion von Nicos “Janitor of Lunacy” folgt, verwundert daher nicht wirklich.
Nico, die 1988 verstorbene Solo-Künstlerin und einstige Sängerin von “Velvet Underground”, ist für Plaschg dann auch eine Inspiration: “Sie ist für mich die einzige Künstlerin, zu der ich sagen könnte, sie hätte mich inspiriert – mehr aber schlichtweg berührt. Weil ich fähig war, von ihr abgestoßen zu sein, als ich ihre Musik das erste Mal hörte, ohne den Grund benennen zu können und erst nach wenigen Jahren diesen Hass begriff, als etwas, das mir unerträglich nah ist.”
Die Songs auf der EP kann man jedenfalls schon als einen Ausblick auf das Album sehen. “Die Albumproduktion ist bereits seit wenigen Wochen abgeschlossen”, so Plaschg, “und die Song-Auswahl der EP weist meiner Meinung nach schon auf Elemente des Albums hin. Und immerhin spiele ich auf Konzerten – was sonst – die Stücke, die am Album sein werden.” Dieses wird voraussichtlich im Februar 2009 erscheinen, und zwar sowohl auf CD wie auch auf Vinyl.
Eine langatmige Tour im eigentlichen Sinne ist nicht geplant, doch gibt es in vielen großen europäischen Städten wie Rom, London oder Berlin Blöcke von drei bis vier Konzerten. Auch Festivals werden im weiteren Verlauf ins Auge gefasst. Nebenbei spielt Anja Plaschg in der Theater-Produktion “Nico – Sphinx aus Eis” die junge Nico. Das Stück hat am 21. November in den Berliner Sophiensälen Premiere und gastiert von 6. bis 9. Dezember im “brut” im Wiener Künstlerhaus.
Soap&Skin live in Linz: “Spiracle”
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Herzlichen Dank für deine Zusendung.