Druck auf Iran wächst – Israel setzt Angriffe fort, Verhandlungen blockiert

Im andauernden Krieg zwischen Israel und dem Iran nimmt die Hoffnung auf eine diplomatische Lösung zunehmend ab. Trotz internationaler Vermittlungsversuche lehnte der Iran erneut Gespräche ab. Außenminister Abbas Araghchi erklärte, Teheran werde nicht verhandeln, solange israelische Angriffe andauerten.
Israel hingegen zeigt keine Bereitschaft zum Einlenken. Die Militärkampagne, die vor rund einer Woche begann, wird fortgesetzt.
Israelische Luftwaffe greift erneut iranische Ziele an
In der Nacht auf Samstag flog die israelische Armee laut eigenen Angaben erneut Luftangriffe im Iran, unter anderem auf Raketenlager und Abschusseinrichtungen im Landesinneren.
Laut iranischen Quellen wurde bei einem Angriff auf die Stadt Ghom eine 16-jährige Person getötet, zwei weitere Menschen wurden verletzt. Getroffen wurde demnach ein Wohngebäude. Ghom liegt nahe der Urananreicherungsanlage Fordo – einem der Hauptziele Israels im Konflikt.
Auch aus Isfahan, wo ein bedeutendes Atomforschungszentrum liegt, wurden Explosionen und der Einsatz der Luftabwehr gemeldet.
Iran: Keine Gespräche unter Bomben
In einem Interview mit NBC News äußerte sich Irans Außenminister Araghchi skeptisch gegenüber den diplomatischen Absichten der USA. "Wir wissen nicht, wie wir ihnen noch vertrauen können", sagte er und warf Washington vor, die vorangegangenen Gespräche nur als Deckmantel für Israels Offensive genutzt zu haben.
Trump: "Israel gewinnt aktuell"
US-Präsident Donald Trump sprach am Freitag von einem vorläufigen Zeitfenster von zwei Wochen, innerhalb dessen sich zeige, ob eine diplomatische Lösung noch möglich sei.
Israel sei derzeit in einer starken Position. Eine Waffenruhe könne man nicht von Israel verlangen, solange es "gewinnt", sagte Trump am Flughafen in Morristown (New Jersey) gegenüber Journalisten.
Zuvor hatte Trump die Rolle Europas in den Vermittlungsgesprächen relativiert: "Der Iran will nicht mit Europa sprechen – sie wollen mit uns sprechen", sagte er. Die europäischen Außenminister hatten sich zuletzt mit dem iranischen Außenminister Araghchi in Genf getroffen.
Israels Außenminister: "Iran täuscht die Welt"
Der israelische Außenminister Gideon Saar verteidigte die Angriffe als notwendig zur Verzögerung des iranischen Atomprogramms. In einem Interview mit der Bild-Zeitung sagte Saar: "Wir haben die Möglichkeit für sie, eine Atombombe zu erlangen, um mindestens zwei bis drei Jahre verzögert."
Gegenüber dem japanischen Sender NHK betonte er: "Der Iran will wie Nordkorea werden – aber wir werden das nicht zulassen." Auf eine mögliche diplomatische Lösung angesprochen, äußerte Saar Zweifel: "Persönlich glaube ich nicht, dass der Iran eine Lösung anstrebt – er täuscht die Welt."
Raketenbeschuss aus dem Iran – Israel reagiert
Unmittelbar vor den israelischen Luftschlägen hatte der Iran erneut Raketen auf Israel abgefeuert. Die Geschosse wurden laut israelischem Militär abgefangen, lediglich Trümmerteile verursachten einen Brand auf einem Wohnhausdach.
Am Vortag waren bei einem iranischen Angriff auf Haifa mindestens 23 Menschen verletzt worden, davon drei schwer, wie der israelische Rettungsdienst mitteilte.
Rauchspuren von Raketen sind am Himmel über der israelischen Küstenstadt Netanja zu sehen, während am 21. Juni 2025 eine neue Welle iranischer Raketenangriffe einsetzt. Israels Krieg mit dem Iran geht in die zweite Woche, der israelische Generalstabschef warnt vor einer "langen Kampagne", während Teheran weitere Nuklearverhandlungen mit den USA ausschließt, solange Israel seine Angriffe nicht stoppt.
(VOL.AT)
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