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Drohung mit Ermordung von Hamas-Chef

Israels stellvertretender Verteidigungsminister Zeev Boim hat mit der „gezielten Tötung“ des Hamas-Gründers Scheich Ahmed Yassin gedroht.

„Wir werden ihn finden (…) und ihn liquidieren“, sagte Boim am Freitag im israelischen Armeerundfunk. Der an den Rollstuhl gefesselte Hamas-Führer nahm unterdessen wie üblich in einer Moschee in Gaza an den Freitagsgebeten teil. „Er steht auf der Todesliste und tut gut daran, sich tief im Untergrund zu vergraben, dort, wo er nicht mehr Tag und Nacht unterscheiden kann“, sagte Boim.

Scheich Yassin sagte zu der israelischen Drohung: „Sie haben schon einmal versucht, Scheich Ahmed Yassin zu töten (…) Ich möchte ihnen (den Israelis) sagen: Wir haben keine Angst vor Todesdrohungen. Wir streben danach, Märtyrer zu werden.“ Der Hamas-Gründer hatte im September einen Angriff der israelischen Armee leicht verletzt überlebt.

Die von Israel und den USA als terroristisch eingestufte Hamas („Bewegung des Islamischen Widerstandes) wurde 1987 zu Beginn des ersten Volksaufstands (Intifada) von Scheich Yassin in Gaza gegründet, angeblich mit Unterstützung der israelischen Geheimdienste, die damit das Ziel verfolgten, PLO-Chef Yasser Arafat politisch zu schwächen. Yassin war 1997 nach zehnjähriger Haft in Israel auf jordanischen Druck freigelassen worden.

Der damalige jordanische König Hussein hatte Yassins Freilassung ultimativ verlangt, nachdem zwei mit gefälschten kanadischen Pässen ausgestattete Agenten des israelischen Geheimdienstes Mossad nach dem gescheiterten Versuch, den Hamas-Führer Khaled Mechaal in Amman zu ermorden, von den jordanischen Behörden festgenommen worden waren.

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