Droht ein Krieg mit Russland? Experte nennt konkretes Datum

Ein möglicher Krieg zwischen Russland und der Nato könnte bereits im Jahr 2027 ausbrechen. Davor warnt der britische Militärexperte Ed Arnold vom Royal United Services Institute (Rusi). Im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erklärte Arnold, das Baltikum sei ein wahrscheinlicher Ausgangspunkt für eine gezielte Eskalation.
Deutschland müsse militärisch schneller aufrüsten
Arnold kritisierte insbesondere die derzeitige Rüstungsstrategie Deutschlands. Die geplanten Ausgaben im Verteidigungsbereich müssten viel schneller wirksam werden. „Die Bundeswehr sollte unverzüglich ihre Bestände an bewährten Waffensystemen und Munition ausbauen – insbesondere Artilleriemunition“, sagte Arnold gegenüber der dpa.
Produktion bewährter Waffensysteme dringend empfohlen
Der Militärexperte nannte eine Reihe von Systemen, deren Massenproduktion Deutschland anstoßen sollte:
- Marschflugkörper Taurus
- Kampfpanzer Leopard 2 A8
- Gepanzertes Transportfahrzeug Boxer
Diese Waffen würden auch von anderen europäischen Armeen genutzt, wodurch sich eine verstärkte Produktion für den Export sowie die eigene Landesverteidigung lohnen würde. Auch Luftabwehrsysteme wie IRIS-T und der Flakpanzer Gepard hätten sich laut Arnold im Ukraine-Krieg als „bemerkenswert effektiv“ erwiesen.
Europa soll auf Masse statt High-Tech setzen
Für Arnold steht fest: Europa müsse von der Idee abrücken, immer nur technologisch überlegene Systeme zu entwickeln. Stattdessen gehe es darum, schneller zu produzieren und robustes, zuverlässiges Material bereitzustellen. „Was die Ukraine zeigt, ist, dass man nicht immer das Beste haben muss. Man muss nur ein bisschen besser sein als der Gegner“, so der Rusi-Experte.
Insbesondere Drohnen hätten sich als Schlüsselfaktor der modernen Kriegsführung herausgestellt. Diese müssten nicht nur angeschafft, sondern auch in großer Zahl produziert werden, um mit den schnellen Innovationszyklen mithalten zu können. „Drohnen sind auf der niedrigsten Ebene allgegenwärtig auf dem Schlachtfeld“, sagte Arnold.
Skepsis gegenüber US-Waffensystemen
Angesichts der unsicheren politischen Entwicklung in den USA stellte Arnold die deutsche Beschaffung amerikanischer Systeme wie der F-35-Tarnkappenjets und der Patriot-Luftabwehr infrage. Diese könnten künftig durch europäische Alternativen ersetzt werden.

Baltikum als möglicher Auslöser eines Krieges
Ein gezielter Angriff Russlands könne nach Einschätzung Arnolds besonders wahrscheinlich in der Region der sogenannten Suwalki-Lücke erfolgen – der schmalen Landverbindung zwischen Polen und Litauen, die die baltischen Nato-Staaten mit dem restlichen Bündnisgebiet verbindet. Die Gefahr sei groß, dass durch ein militärisches Missverständnis oder unbeabsichtigte Eskalation ein Krieg auch an anderer Stelle Europas entstehe.
(VOL.AT)
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