Für die Schweizer Voralpen entlang des Rheins, der Aare und der Biese galt am Donnerstag bereits die höchste Warnstufe. Diese Flüsse führten nach Angaben der baden-württembergischen Hochwasservorhersagezentrale (HVZ) bereits ein Jahrhunderthochwasser wie zuletzt 1999.
Auf der deutschen Rheinseite war die Lage nach Angaben des Stuttgarter Innenministeriums zwar noch nicht so schlimm wie in der Schweiz. Gleichwohl wurden in Südbaden Krisenstäbe gebildet.
In einigen Regionen der Schweiz fiel nach Angaben des nationalen Wetterdienstes innerhalb von 24 Stunden ein Zehntel der Gesamtjahresregenmenge. Für Freitag wurde ein leichtes Nachlassen des Regens erwartet. Helfer aus Baden-Württemberg waren laut dem Stuttgarter Innenministerium auch in der Schweiz im Einsatz. Das Technische Hilfswerk habe über 4.000 Sandsäcke ins schweizerische Döttingen geliefert. Die Feuerwehr aus dem badischen Rheinfelden habe Tauchpumpen nach Basel geschickt und unterstütze die Feuerwehr im schweizerischen Rheinfelden.
Auf der deutschen Seite wurden zunächst in den Landkreisen Waldshut, Lörrach, Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald die Hochwasser-Meldewerte überschritten, wie die Behörden berichteten. Die Schifffahrt wurde im Raum Basel, bei Rheinfelden und bis zum französischen Marckolsheim eingestellt und sollte am Nachmittag auch zwischen Iffezheim und Germersheim (Rheinland-Pfalz) gestoppt werden. Der Rheinpegel Maxau sollte nach den Erwartungen der HVZ am Donnerstag von 5,50 Meter auf über 7,50 Meter steigen und könnte am Freitag bis auf über 8,50 Meter anschwellen. Dort sind die Dämme jedoch auf 9,18 Meter ausgelegt.
In Kehl im Ortenaukreis wurde unterdessen das Rhein-Vorland wegen steigender Pegel gesperrt. Das Regierungspräsidium Freiburg wollte noch am Donnerstagnachmittag entscheiden, ob der große Rhein-Polder bei Kehl geöffnet wird, um der Flutwelle die Spitze zu nehmen. Reiche dies nicht aus, könnte zudem der Polder Söllingen bei Baden-Baden geöffnet werden. Es werde erwartet, dass der Rhein ansonsten weiter ansteige und sich die Lage rheinabwärts im Bereich Karlsruhe – Mannheim verschärfen könne.
In Rheinfelden wurde der Hochwassermeldewert von acht Metern bereits am Donnerstagvormittag um mehr als zwei Meter überschritten. In Waldshut-Tiengen und Küssaberg (Kreis Waldshut) wurden zwei Campingplätze überflutet, die nach Angaben des Stuttgarter Innenministeriums geräumt werden mussten. Die Urlauber wurden von der Feuerwehr in Notunterkünften untergebracht. Im Kreis Lörrach standen in der Nacht auf Donnerstag bereits erste Straßen unter Wasser, Keller liefen voll und mehrere Bäume stürzten um.
Auch im Bodenseekreis war die Feuerwehr in der Nacht mehrfach im Einsatz, um überflutete Keller auszupumpen. In Friedrichshafen floss Donnerstagfrüh nach Angaben der Feuerwehr Wasser aus dem überfüllten Kanalsystem in eine öffentliche Tiefgarage, die deshalb gesperrt wurde.
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