Co-Studienleiter Bernhard Heinzlmaier führt das Ergebnis der Studie über die Jugendlichen, das auf der Auswertung von 400 telefonischen Befragungen beruht, unter anderem auf permanenten Selektions- und Leistungsdruck zurück.
Studieren statt Demonstrieren?
Gleichzeitig steige der Druck zur Anpassung, die Bildungsinstitutionen produzierten “angepasste ‘Ja-Sager'”, beklagt Heinzlmaier: So stimmen 48 Prozent der Aussage zu, dass es in Schulen und an der Uni nicht gerne gesehen wird, wenn man kritische Fragen stellt. 51 Prozent finden, “Studenten sollten lieber etwas lernen als ständig zu demonstrieren”.
Die Mehrheit der Wiener Jugendlichen (60 Prozent) ist der Meinung, dass Jugendliche aus Akademikerfamilien sich an den Universitäten leichter tun. Ein Lehrabschluss wird in Wien noch immer als “Ausbildung der unteren Sozialschichten” wahrgenommen, meint Heinzlmaier. 60 Prozent der Befragten sind der Auffassung, dass Personen mit Lehre weniger Ansehen haben als Maturanten.
Die Arbeitsmarkt-Situation für Jugendliche
Gleichzeitig werden Personen mit Lehrabschluss allerdings gute Jobchancen eingeräumt. So sind entgegen der Realität am Wiener Arbeitsmarkt 57 Prozent der Befragten der Meinung, dass Lehrabsolventen kein größeres Risiko zu Arbeitslosigkeit haben als Maturanten oder Akademiker.
Die Mehrheit der Befragten will auch mehr Investitionen in Bildung, 74 Prozent der Jugendlichen fordern, dass der Staat in die Lehrlingsausbildung genauso viel Geld investieren müsse wie in höhere Schulen und Universitäten.
(apa/red)
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