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Drei "plausible Interessenten"

Hard - Am Montag hat der Masseverwalter des insolventen Wäscheherstellers Wolff in Hard, Wilhelm Klagian, die rund 320 Mitarbeiter über die neuesten Entwicklungen aufgeklärt.  

Dass, im besten Fall, einer der drei konkretesten Interessenten wirklich einen sehr weit gehenden Teil der Wolff-Produktion bzw. das wesentliche Anlage- und Umlaufvermögen übernimmt.

Oder dass aber, schlechtestenfalls, alle aus heutiger Sicht als Übernahme-Favoriten einzustufenden Bieter „letztlich doch den Rückzieher machen, so bald es ans Eingemachte geht“.

Darauf wies heute Montag der Masseverwalter bei der Wolff-Insolvenz, der Dornbirner Anwalt Dr. Wilhelm Klagian, hin. Um dann aber doch wieder die Wahrscheinlichkeit eines guten Ausgangs zu betonen: „Ich bin optimistisch, ein Einsteiger mit ernstzunehmendem Potenzial für die Fortführung des Unternehmens erscheint realistisch. Ich habe den Background der drei fraglichen Bieter zwar noch nicht völlig ausgeleuchtet, es scheint aber eine hohe Fortführungs-Plausibilität gegeben“, meinte Klagian.

Sollten besagte drei Interessenten in etwa gleich viel Geld für die Wolff-Übernahme locker machen, kommen weitere Kriterien zum Tragen. Wer übernimmt die meisten Arbeitskräfte, wer entwirft die solidesten Zukunftsperspektiven, wer kann den Standort mutmaßlich am längsten erhalten? Klagian will diese Fragen in jedem Fall noch diese Woche abklären, die Angebote evaluieren und sie dann dem Gläubigerausschuss und dem Konkursgericht zur Genehmigung vorlegen. Ein Ergebnis dieser Aktivitäten könne „frühestens nächste Woche“ mitgeteilt werden, die seriöse Quantifizierung der voraussichtlich übernommenen Mitarbeiter „heute nicht darstellbar“ (Klagian).

Von den insgesamt neun vorstellig gewordenen Interessenten wird sich der Masseverwalter heute noch zwei andere „genauer ansehen“ – Ausgang bzw. Einstufung gänzlich offen. Über die von Klagian aufbereiteten relevanten Unternehmens-Infos hinaus ist der detaillierte Datenraum für die drei meistversprechenden Interessenten schon jetzt offen, so der Anwalt.

Er informierte auf Anfrage auch, dass nicht alle drei auch die Marke kaufen wollen – dazu müssten sie sich mit der Wolff KG (die sich nicht in Konkurs befindet) separat verständigen. Gegenwärtig sei die „gesamte Belegschaft an Bord und hofft mit uns auf ein gutes Ende“, meinte der Masseverwalter nach den gestrigen Gesprächen im Anschluss an die Belegschafts-Betriebsversammlung. Momentan werde produziert, was „kurzfristig machbar und wirtschaftlich Sinn machend ist, also wenigstens ein bisschen Ertrag abwirft“.

Dennoch: Auch ein völliges Scheitern aller Bemühungen ist nach wie vor eine Option, „durchgeatmtet“ kann nicht eher werden, als Klagian Anfang nächste Woche die erlösende Nachricht von einem Übernehmer verkündet.

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