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Dramatische Zunahme an Coronafällen in Brasilien

Situation in Brasilien spitzt sich zu
Situation in Brasilien spitzt sich zu ©APA (AFP)
Die Zahl der Coronafälle steigt in Brasilien dramatisch an. 15.305 neue Infektionen innerhalb von 24 Stunden meldete das Gesundheitsministeriums in Brasília am Freitagabend.

Das ist ein weiterer Negativrekord in dem südamerikanischen Land für einen 24-stündigen Zeitraum. 218.223 Infizierte wurden inzwischen insgesamt registriert. 14.817 Menschen sind im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben.

Nach den Daten der in den USA beheimateten Johns-Hopkins-Universität liegt das mit mehr als 200 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichste Land Lateinamerikas damit weiter sowohl bei der Zahl der Todesopfer als auch der Zahl der Infizierten nun auf Platz sechs der am schwersten betroffenen Länder. Immer mehr Krankenhäuser haben keine freien Intensivbetten mehr, provisorische Kliniken öffnen. Auf Friedhöfen werden die Leichen in Massengräbern beerdigt.

Ureinwohner bedroht

Die Corona-Pandemie bedroht auch zunehmend Brasiliens Ureinwohner, 38 indigene Völker sind bereits betroffen, meldete die Vereinigung der Ureinwohner Apib. Das Virus erreiche mit "beängstigender Geschwindigkeit" alle Gebiete der Ureinwohner. Diese seien schon früher durch eingeschleppte Krankheiten schwer getroffen worden. Laut Apib haben sich mehr als 440 Ureinwohner mit dem Virus angesteckt, 92 seien bereits an den Folgen gestorben.

Der rechtspopulistische Präsident Jair Bolsonaro, der durch ein Verfahren wegen politischer Einflussnahme auf die Bundespolizei geschwächt ist, drängt dennoch auf eine rasche Rückkehr zur Normalität. Inmitten der sich verschärfenden Coronakrise räumte Gesundheitsminister Nelson Teich nach nur einem Monat im Amt am Freitag vor allem wegen Unstimmigkeiten über den Einsatz von Cloroquin in der Covid-19-Behandlung seinen Posten.

2.500 Tote in Russland

In Russland starben 119 weitere Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben, so viele wie noch nie an einem Tag. Damit seien nun insgesamt 2.537 Menschen nachweislich an Covid-19 gestorben, teilten die Behörden mit. Der Anstieg der bestätigten Neuansteckungen verlangsamte sich dagegen. 9.200 neue Fälle bedeutet die niedrigste Zahl seit zwei Wochen.

1,4 Millionen Infektionen in den USA

In den USA gibt es bereits mehr als 1,4 Millionen Corona-Infektionen. Die Todesfälle haben am Freitag um 2.043 auf 85.990 zu. Die USA sind mit großem Abstand das Land mit den meisten Corona-Toten weltweit.

In China meldeten die Gesundheitsbehörden acht Neuinfektionen, sechs davon wurden von außen eingeschleppt. Die Gesamtzahl der registrierten Ansteckungen steigt damit auf 82.941. Die Totenzahl wird von Peking mit 4.633 angegeben.

(APA/dpa/ag.)

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