Das meldete das israelische Internetportal Ynet Donnerstag Nachmittag unter Berufung auf dessen Familie nahe stehende Kreise.
“Es sind Ariks letzte Stunden”
Sharons Söhne Omri und Gilad würden verstehen, dass dies das Ende sei. “Es sind Ariks letzte Stunden”, hieß es. Bereits in den vergangen Tagen war von einer Verschlechterung des Gesundheitszustands Sharons und multiplem Organversagen die Rede gewesen.
Seit acht Jahren im Koma
Der Politiker liegt seit einem Schlaganfall vor acht Jahren im Koma. Er wird seit dem am 4. Jänner 2006 erlittenen Schlaganfall in Tel Hashomer, der größten Klinik Israels, künstlich ernährt. Untersuchungen in der vergangenen Woche hätten ergeben, dass der ehemalige Ministerpräsident nun auch an einer schweren Blutvergiftung leide, zitierte die Zeitung “Haaretz” den Krankenhausdirektor. Aber der frühere Militär und Politiker habe noch nicht aufgegeben: “Er kämpft wie ein richtiger Krieger, genauso wie er es sein ganzes Leben lang getan hat”, fügte Rotstein hinzu.
Sharons Tage sind gezählt
Auf die Frage, ob Sharons Tage gezählt seien, antwortete der Arzt: “Persönlich habe ich diesen Eindruck”. Sharon leidet an fortschreitendem Organversagen, unter anderem seien die Nieren betroffen. Berichten zufolge hätten die Ärzte aber wegen Sharons bereits stark geschwächtem Zustand von einer Dialyse abgesehen. Rotstein bestätigte, dass keine Blutwäsche vorgenommen worden sei. Zugleich betonte er, der Patient erhalte ansonsten die gleichen Medikamente wie in den vergangenen Jahren. Hinter den Kulissen begannen laut Medienberichten die Vorbereitungen für ein Staatsbegräbnis.
Bei Palästinensern und Israelis umstritten
Der frühere General und Politiker, der am 27. Februar 1928 im britischen Mandatsgebiet Palästina als Sohn jüdischer Einwanderer aus Weißrussland geboren wurde, führte über Jahre die rechtskonservative Partei Likud (“Zusammenschluss”) und war zweimal Ministerpräsident. Sharon, der bei den Palästinensern, aber auch bei Israelis umstritten ist, machte zunächst Karriere in der Armee. Während des Massakers in den palästinensischen Flüchtlingslagern Sabra und Shatila, die von libanesischen Christenmilizen 1982 unter den Augen der israelischen Besatzungstruppen begangen wurden, war Sharon Verteidigungsminister. Ende 2000 besuchte er den Jerusalemer Tempelberg und löste mit dem provokanten Besuch die zweite Intifada aus.
Nachdem Sharon zunächst die Siedlungspolitik vorbehaltlos unterstützt hatte, änderte er nach seiner Wiederwahl im Jahr 2003 überraschend seinen Kurs und setzte 2005 den Rückzug aus dem Gazastreifen und die Auflösung der dortigen jüdischen Siedlungen durch. Da Sharon deshalb seine Machtbasis in der Likud-Partei verlor, gründete er wenige Wochen vor dem Schlaganfall die Zentrumspartei Kadima (“Vorwärts”). (APA/red)
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