2001 hatte ihn die Queen für seine Verdienste ums Theater zum Ritter geschlagen. Shaffer war auch zweifacher Gewinner des Tony Award. Über die Theaterwelt hinaus wurde Shaffer vor allem deshalb mit seinem Stück “Amadeus” bekannt, weil es einen gleichnamigen Hollywood-Film von Milos Forman gab. F. Murray Abraham spielte darin Antonio Salieri und Tom Hulce den exzentrischen Mozart als einen kindischen Clown. Der Film erhielt 1985 acht Oscars – Shaffer bekam einen Oscar für das Drehbuch, das er verfasst hatte.
Das Drama wurde 1979 in London am National Theatre uraufgeführt. Dessen heutiger Direktor Rufus Norris sagte: “Peter Shaffer war einer der größten Schriftsteller seiner Generation.” Seine Stücke seien ein bleibendes Erbe. Die deutschsprachige Erstaufführung hatte “Amadeus” 1981 am Wiener Burgtheater (unter der Regie von Peter Wood). Das Drama wurde oft kritisiert: Ausgehend von den zotigen und deftigen Privatbriefen Mozarts, in denen der berühmte Komponist gerne Fäkalsprache nutzte, betreibe das Drama Geschichtsverfälschung und Rufmord an Salieri, da es diesen zum Mörder von Mozart mache.
“Der Spiegel” schrieb 1981, Shaffer zeige einen “Anal-Banal-Mozart”. Salieri begreife in dem Stück, dass “alles, was er mit äußerster Kunstfertigkeit zu komponieren vermag, schlicht Scheiße ist gemessen an den Himmelsmelodien, die der Scheißkerl Mozart in unerschöpflichem Leichtsinn bloß so aufs Papier fetzt – und ihm, dem frommen Asketen, erscheint das als unerträgliche Ungerechtigkeit Gottes.”
Zu Shaffers weiteren bekannten Werken gehören “Equus” über einen psychisch kranken Stalljungen sowie “Die königliche Jagd nach der Sonne”. Insgesamt schrieb er etwa 18 Theaterstücke.
Shaffer wurde am 15. Mai 1926 in Liverpool geboren. Er jobbte zunächst im Kohlenbergbau, war in den 50er und 60er Jahren auch Literatur- und Musikkritiker. Er lebte viele Jahre in New York.
Sein fünf Minuten älterer Zwillingsbruder war der Drehbuchautor Anthony Shaffer (1926-2001), der unter anderem für Alfred Hitchcock arbeitete (“Frenzy”). Peter Shaffer sagte einmal selbst, dass das künstlerische Schaffen immer auch mit der eigenen Biografie zu tun habe: Sein Zwillingsein spiegle sich wohl auch darin, dass seine Dramen oft zwei gleichberechtigte Hauptcharaktere hatten.
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