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Drama in Rom: Teile des Torre dei Conti brechen bei Sanierung zusammen

In Rom ist ein Teil des Torre dei Conti eingestürzt.
In Rom ist ein Teil des Torre dei Conti eingestürzt. ©APA/AFP
Ein mittelalterlicher Turm in der italienischen Hauptstadt ist am Montag teilweise eingestürzt. Mindestens ein Arbeiter wurde dabei schwer verletzt, vier weitere mussten von Einsatzkräften aus dem Inneren des Gebäudes gerettet werden.

Bei Sanierungsarbeiten am historischen Torre dei Conti, einem mittelalterlichen Bauwerk unweit der Kaiserforen, kam es am Montagvormittag zu einem Teileinsturz. Nach übereinstimmenden Medienberichten wurde ein Bauarbeiter unter Trümmern eingeklemmt und schwer verletzt. Vier weitere Männer, die sich auf einer oberen Ebene befanden, waren zunächst im Turm eingeschlossen. Die Feuerwehr konnte sie schließlich mithilfe einer Drehleiter in Sicherheit bringen.

Der Einsturz ereignete sich mitten im Zentrum Roms, vor den Augen zahlreicher Touristen. Wie die Zeitung "Corriere della Sera" berichtete, nutzten die Einsatzkräfte eine mobile Leiter, um eine Trage in die oberen Stockwerke zu bringen. Während der laufenden Rettungsarbeiten kam es zu einem weiteren Teileinsturz. Die Feuerwehrleute auf der Leiter mussten sich rasch zurückziehen, konnten sich aber unverletzt in Sicherheit bringen.

Historischer Bau mit bewegter Vergangenheit

Der Torre dei Conti, auch als "Turm der Grafen" bekannt, stammt ursprünglich aus dem frühen 13. Jahrhundert. Errichtet wurde er unter Papst Innozenz III., der ihn als Familiensitz für die Grafen von Segni ausbauen ließ. Die Fassade wurde mit Travertinplatten aus den Kaiserforen verkleidet. Mehrere Erdbeben im Laufe der Jahrhunderte – insbesondere 1348, 1630 und 1644 – beschädigten das Bauwerk schwer. Im 17. Jahrhundert stürzte der Turm teilweise ein und wurde anschließend restauriert. Von der ursprünglichen Höhe von über 50 Metern sind heute noch rund 29 Metern erhalten – im Wesentlichen das Fundament.

Sperrzone im Herzen der Stadt

Das betroffene Gebiet rund um die Kaiserforen ist eine der meistbesuchten archäologischen Zonen der Ewigen Stadt. Die Polizei sperrte das Areal weiträumig ab. Weder Fußgänger noch Fahrzeuge konnten den Bereich passieren. Ziel war es, den Rettungseinsatz nicht zu behindern. Auch nach der Bergung der eingeschlossenen Arbeiter blieb das Denkmal unter Beobachtung – es bestand der Verdacht, dass sich eventuell weitere Personen im Gebäude befanden.

Stadtspitze und Behörden vor Ort

Noch während des laufenden Einsatzes trafen Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri sowie Italiens Kulturminister Gennaro Sangiuliano am Ort des Geschehens ein. Auch Vertreter der städtischen Denkmalpflege machten sich ein Bild der Lage. Der Vorfall hat eine Diskussion über die Sicherheit von Sanierungsarbeiten an historischen Bauwerken in Gang gesetzt.

(VOL.AT)

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