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Drakonische Strafe droht

Der Abbruch des Spiels AS Roma gegen Dymano Kiew nach der Verletzung von Schiedsrichter Anders Frisk durch das Wurfgeschoß eines Roma-"Fans" hat am Mittwoch die Champions League überschattet.

Die UEFA-Disziplinarkommission wird sich am Dienstag mit dem Fall beschäftigen, dem römischen Klub droht als „Wiederholungstäter” eine strenge Strafe. „Schande in Rom”, titelte am Donnerstag die „Gazzetta dello Sport”. Schon zum vierten Mal in zwei Jahren war das Olympia-Stadion Schauplatz eines Eklats: Am 13. März 2002 lieferten einander im Match AS Roma – Galatasaray Istanbul nach dem Schlusspfiff Spieler und Funktionäre eine Schlägerei, bei der die Polizei einschreiten musste. Am 5. Februar 2003 prügelten sich Fans beim Cup-Derby Lazio – Roma: Es gab 40 Verletzte und 5 Festnahmen. Am 21. März 2004 löste im gleichen Derby die Falschmeldung, ein Kind sei von einem Polizeiauto überfahren worden, Ausschreitungen aus, das Match wurde abgebrochen und Romas Heimstadion für zwei Partien gesperrt.

Genützt hat es nichts: Denn der Wurf eines Gegenstandes – ob Münze oder Feuerzeug war vorerst ungeklärt – sorgte für einen weiteren Skandal. Das Objekt flog ausgerechnet aus dem VIP-Bereich oder von der Tribüne, auf der sich die teuersten Plätze befinden, und fügte Frisk, der zur Pause auf dem Weg in die Kabine war, an der Stirn eine blutende Wunde zu, die mit fünf Stichen genäht werden musste. Der Referee hatte unmittelbar zuvor – nach dem Pausenpfiff – dem Roma-Legionär Philippe Mexes wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte gezeigt. 40 Minuten nach dem Zwischenfall brach Frisk die Partie ab. Seine Sicherheit und die seiner Assistenten sei nicht gewährleistet, erklärte der UEFA-Referee.

Roms Präfekt Achille Serra erklärte, der Klub sollte nicht für die Aktion eines Einzelnen verantwortlich gemacht werden. „Das war die Tat eines Schwachsinnigen, ich hoffe, die UEFA zieht dies in Betracht.” Dynamo Kiews Verantwortliche rechnen fest mit der Zuerkennung des Sieges.

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