Dornauer noch unentschieden über Ausschluss-Einspruch

"Ich bin aber der klaren Überzeugung, dass der Parteiausschluss vor dem Partei-Schiedsgericht nicht halten würde", so der 42-jährige Landtagsabgeordnete bei dem Pressegespräch in einem Innsbrucker Hotel. Diesen habe letztlich das falsche Gremium, in dem Fall der Landesparteivorstand, beschlossen. Es sei nie ein drohender Schaden gegeben gewesen, der unmittelbar hätte verhindert werden müssen. Und die Parteioberen hätten das falsche Prozedere gewählt: "Es hätte ein Schiedsverfahren eingeleitet werden müssen."
"Sind mich nicht losgeworden"
Er verspüre jedenfalls eine "große Enttäuschung", so der Ex-Landesparteichef und sah sich völlig ungerechtfertigt aus der SPÖ geworfen. Dornauer wirkte mitgenommen, wenngleich er einschränkte, dass es in der Politik keine "persönlichen Befindlichkeiten" gebe und er auch "kein Zuckerbäcker" sei. Aber er und seine Familie hätten schließlich "über drei Generationen für die Arbeiterbewegung" gekämpft."
Gleichzeitig machte der frühere Bürgermeister von Sellrain klar, dass mit ihm auch als "freier Abgeordneter" weiter zu rechnen sei: "Sie haben mich zwar ausgeschlossen, aber sie sind mich nicht los geworden." Gefragt, ob er plane, bei der Landtagswahl 2027 mit einer eigenen Liste anzutreten, wiegelte er zunächst ab: "Ich bin kein Wechsler". Er sei nicht jemand, der sich von einem vom Untergehen bedrohten Segelschiff schnell auf ein anderes zu retten versuche, hatte er auch eine deutliche Spitze gegen seine Ex-Partei parat. Dann ließ er die Frage aber doch wieder etwas offen und meinte, er habe "keine Glaskugel". Er erfahre jedenfalls überall im Land viel Zuspruch, die nötigen Unterstützungserklärungen hätte er bereits jetzt beisammen.
Konflikt eskalierte
Dornauer war am Donnerstag nach monatelangen, zuletzt zunehmend in der Öffentlichkeit ausgetragenen, Konflikten mit der Parteispitze zunächst aus dem Landtagsklub und dann am Abend vom Landesparteivorstand auch aus der Partei ausgeschlossen worden - beide Male einstimmig. Das rote Fass zum Überlaufen brachte ein von ihm alleine eingebrachter Dringlichkeitsantrag im Landtag, in der er die Rückführung von 170 Millionen Euro an "Übergewinnen" des Landesenergieversorgers Tiwag als Sonderdividende an die Bevölkerung verlangte. Seine Partei sprach daraufhin von einem Koalitionsbruch und einem Vorstoß, der weder intern noch mit dem Koalitionspartner ÖVP abgestimmt gewesen sei.
(APA)
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