“Süd-Tirol dankt Österreich für die Möglichkeit, bald schon wieder den Pass unseres Vaterland zu bekommen”, ist auf den Plakaten zu lesen.
Plakate des Südtiroler Heimatbundes in Wien mit Danksagung
Laut Südtiroler Heimatbund wurden die Plakate vergangene Woche in der Wiener Innenstadt, in Leopoldstadt, Landstraße, Wieden, Neubau und Alsersgrund angebracht. Damit will der Heimatbund “den Dank all jener sichtbar machen, die sobald möglich, um die österreichische Staatsbürgerschaft ansuchen möchten”, hieß es in einer Aussendung. Österreich habe sich als “verlässliches Vaterland aller Südtiroler” erwiesen, so der Heimatbund.
Südtiroler Hochschülerschaft distanziert sich
Nicht alle Südtiroler sind allerdings einverstanden mit der Aktion. Die Südtiroler Hochschülerschaft sh.asus distanzierte sich von der Botschaft. “Not in our name” (Nicht in unserem Namen), so die Studentenvertretungen auf Facebook. Die Debatte um die Doppelstaatsbürgerschaft diene als “Blendgranate”, um gewisse Parteien und Gruppen wieder auf den Plan zu rufen und Zwietracht zu säen, so die Kritik, “dem Großteil der Südtiroler wird sie wohl kaum helfen”.
Italiens Parlamentspräsidentin kritisch
Die Präsidentin der italienischen Abgeordnetenkammer, Laura Boldrini, kritisiert die Entscheidung der schwarz-blauen Regierung, die Doppelstaatsbürgerschaft für deutsch- und ladinischsprachige Südtiroler ins Regierungsprogramm aufzunehmen. Das Vorhaben der Regierung bezeichnete sie als “anachronistische Provokation” in einer Zeit, in der es zu einer “europäischen Staatsbürgerschaft” kommen sollte.”Die Erfahrung des Zusammenlebens von Sprachgruppen in Südtirol ist überall bekannt, weil sie funktioniert. Heute ist die Zeit für die europäische Staatsbürgerschaft reif”, sagte Boldrini bei einer Wahlveranstaltung ihrer Linkspartei “Frei und gleich” (Liberi e uguali) in Trient am Wochenende.
Kritik an geplanter neuer Grenzpolizei
Boldrini kritisierte auch die von Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) angekündigte neue Grenzpolizei. “Die Frage der Grenzkontrolle muss im Schengen-Raum von den EU-Mitgliedsstaaten mit Verantwortungsbewusstsein gemeistert werden. Wenn jeder seinen Teil Verantwortung übernimmt, würde es keine Probleme, keine Krisen und kein Bedürfnis geben, Polizei an die Grenze zu entsenden”, kommentierte Boldrini.
(APA/Red.)
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