In Seefeld und bei einer weiteren Razzia in Deutschland seien neun Personen festgenommen worden, darunter auch zwei österreichische Langläufer, ein kasachischer und zwei estnische Spitzensportler, wie das Bundeskriminalamt am Mittwoch mitteilte. Seefeld. In Deutschland wurde ein Sportmediziner sowie ein deutscher Komplize festgenommen. Details sollen am Mittwoch um 15.00 Uhr bei einer Pressekonferenz des Bundeskriminalamtes bekanntgegeben werden. Bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld soll es nach einem Bericht der ARD-Dopingredaktion am Mittwoch eine Razzia des österreichischen Bundeskriminalamtes geben.
Es bestehe der Verdacht auf Doping am Rande der Titelkämpfe in Tirol, schrieb der Journalist Hajo Seppelt auf Twitter. Ein Sprecher des österreichischen Bundeskriminalamtes konnte das auf Anfrage zunächst nicht bestätigen. Laut ARD-Recherchen sollen mehrere Teams im Fokus der Ermittlungen stehen. Auch in Deutschland gibt es demnach Razzien, einem Sprecher der Landespolizeiinspektion Erfurt war davon nach eigenen Angaben allerdings noch nichts bekannt. Das Hauptzollamt Erfurt verwies auf die Staatsanwaltschaft München I.
15.00 h Pressekonferenz zu den Dopingrazzien in der Landespolizeidirektion Innsbruck- koordinierte Aktion österreichischer und deutscher Behörden läuft immer noch. Es sieht nach größter Polizeiaktion nach Turin 2006 aus
— Hajo Seppelt (@hajoseppelt) 27. Februar 2019
Dopingexperte Seppelt berichtete in den sozialen Medien von mehreren Razzien in der Nähe der WM-Strecken, auf denen am Nachmittag (14.00 Uhr) das 15 Kilometer Rennen der Langläufer stattfinden soll. “Hintergrund offenbar Erkenntnisse jüngster staatsanwaltlicher Ermittlungen in diesen Tagen”, schrieb Seppelt. Auch die “Süddeutsche Zeitung” berichtete von Razzien in dem WM-Ort. Bisher hat es bei der WM in Seefeld keine Dopingfälle gegeben.
Nach ARD-Informationen besteht der Verdacht, dass Athleten vom WM-Gastgeber Österreich, aus Estland und Kasachstan betroffen sind. Blutdoping direkt vor Ort? Der Verdacht: Inflagranti erwischt Stunden vor dem 15-km-Wettbewerb der Männer.
— Hajo Seppelt (@hajoseppelt) 27. Februar 2019
Der bei Olympia in Sotschi 2014 positiv auf EPO getestete Langläufer Johannes Dürr hatte im Januar umfassend über die Doping-Praktiken im Leistungssport ausgepackt, hatte sich dann aber nicht für die WM qualifiziert. Bei Olympia 2006 in Turin hatte die italienische Polizei eine Razzia bei Österreichs Langläufern und Biathleten durchgeführt.
Dass österreichische Bundeskriminalamt hatte schon vor gut zwei Jahren bei der Biathlon-WM in Hochfilzen in den Teamunterkünften der kasachischen Nationalmannschaft eine Razzia durchgeführt. Bei der nächtlichen Durchsuchung wurden damals zahlreiche medizinische Produkte und Medikamente sichergestellt. Grund war, dass im Januar 2017 eine Privatperson beobachtet hatte, wie die Insassen von mehreren Kleinbussen an einer Tankstelle in Osttirol einen größeren Karton entsorgten.
Razzien in Seefeld in Nähe der WM-Strecken laufen weiter. Hintergrund offenbar Erkenntnisse jüngster staatsanwaltlicher Ermittlungen in diesen Tagen
— Hajo Seppelt (@hajoseppelt) February 27, 2019
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