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Don-Gil-Manager werden voraussichtlich verklagt

Don Gil gerät immer tiefer in den Strudel der Insolvenz
Don Gil gerät immer tiefer in den Strudel der Insolvenz ©Don Gil
Das ehemalige Management der insolventen Modekette Don Gil muss sich voraussichtlich auf einen Rechtsstreit einstellen: Laut Masseverwalter Günther Hödl "scheinen Klagen gegen das frühere Don Gil-Management unausweichlich zu sein"
Übernahme ist fix
Aus für Don Gil

Das schreibt das “WirtschaftsBlatt” in seiner Mittwochausgabe. Ein kurz vor seiner Fertigstellung stehendes Gutachten würde “neuen Zündstoff bieten” und damit ein “strafrechtliches Nachspiel” rechtfertigen.In dem Gutachten wird festgestellt, inwieweit Don Gil bei der Übernahme seines Schwesterunternehmens Bernie’s bereits zahlungsunfähig war – und wie lange der eigentliche Konkursantrag dann noch auf sich warten ließ. Das ergäbe den Tatbestand der Konkursverschleppung – und das kann nach der Insolvenzordnung zu Schadenersatzansprüchen führen, weil bei raschem Handeln die Quote für die Gläubiger höher ausgefallen wäre.

Nicht mehr viele Manager greifbar

Für Schadenersatzansprüche würden nur mehr die drei früheren Geschäftsführer übrig bleiben, weil es bei der insolventen italienischen Don-Gil-Mutter nichts zu holen gebe. “Im italienischen Insolvenzverfahren über Fashion Network ist nicht einmal genug Geld vorhanden, um Masseverwalter zu bezahlen”, erklärte Hödl.

Die Turbulenzen bei Don Gil in Österreich begannen im Jahr 2009. Damals übernahm die heimische Modekette, Tochter der italienischen Fashion Network, seine Schweizer Schwester Bernie’s für 12,3 Mio. Euro. Anfang 2010 schlitterte die Fashion-Network-Eigentümerin Mariella Burani dann in Insolvenz. Das Gutachten soll nun den Wert der Bernie ‘s-Aktien zum Zeitpunkt der Übernahme feststellen und erklären, warum sie ein Jahr später “defacto wertlos” waren.

Don Gil seit Oktober im Konkurs

Über Don Gil wurde im vergangenen Oktober das Konkursverfahren eröffnet, im November übernahm die deutsche Modekette Gerry Weber die Kette für 6,1 Mio. Euro. Die Gläubiger der Modekette haben 38 Mio. Euro an Forderungen angemeldet, wovon 16 Mio. Euro nicht vom Masseverwalter bestritten wurden. Auch hier könnte es zu Schadenersatzansprüchen kommen, denn bei großen zeitlichen Verzögerungen zwischen Eintritt der faktischen Insolvenz und der Erstattung des Insolvenzantrages ist die Erstattung einer Strafanzeige möglich”. Das betonte der Masseverwalter von Don Gil. (APA/Red.)

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