Neben Graz, Salzburg, Linz, Klagenfurt und einigen anderen Städten wird der Film von 24.11. bis 02.12.2010 auch im Wiener Top Kino gezeigt. Prädikat: Unbedingt sehenswert!
Lisa Rettl, die sich in ihrer wissenschaftlichen Arbeit vielfach mit dem Thema der Kärntner Erinnerungskultur auseinandergesetzt hat, blieb ihrem Thema auch in diesem Projekt treu: Wilde Minze ist keineswegs ein klassischer Dokumentarfilm über die Vergangenheit, in dem eine bisher wenig bekannte Villacher Widerstandsgruppe thematisiert wird. Der Fokus liegt vielmehr stark auf der Gegenwart und der Frage, wie man als Individuum mit traumatischen Gewalterfahrungen umgeht und wie diese Erfahrungen den Alltag und den Lebensweg eines Menschen prägen. Nicht zuletzt zeigt sich, wie langlebig die Folgen des NS-Terrors sind, so Rettl.
Mit sensiblen Kameraeinstellungen und viel Gespür nähert sich der Film einer schwierigen Thematik, wobei die Erzählungen der hinreißenden, 80-jährigen Protagonistin Helga Emperger gleichzeitig als leidenschaftliches Plädoyer gegen Faschismus, Rassismus und rechtsextreme Politik gelesen werden können.
Helga Emperger hat nun nach vielen Jahren des Sich-Verschließens über ihre Erfahrungen im Nationalsozialismus sprechen können. Und in Form dieses filmischen Dokuments ermöglicht sie es, andere Menschen daran teilhaben zu lassen, Empathie zu empfinden. Das ist ein großer Schritt. Erinnerung ist das zentrale Thema unseres Filmes. Und so war es auch wichtig, dass der Film einem zyklischen Erzählen folgt: Der Wechsel der Jahreszeiten, eine Reise in die Vergangenheit, während die Gegenwart voranschreitet, ein fortwährendes Erinnern und Erzählen, beschreibt Regisseurin Gand ihre Herangehensweise zu Wilde Minze, mit der sie nach ihrem Wirken als Regieassistenz am Wiener Burgtheater auch ein beachtliches Debut als Filmemacherin vorlegt.
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