Wie eine Sprecherin der Europäischen Kommission bestätigte, wurde das Registrierungsverfahren offiziell am 23. September eingestellt. Der Antrag war 2022 vom Internationalen Dönerverband Udofed aus Istanbul eingebracht worden. Dieser sah strenge Vorgaben vor, unter anderem in Bezug auf Fleischsorte, Zutaten und Zubereitung. Zahlreiche in Deutschland verbreitete Varianten – etwa Kalbsdöner, Gemüsedöner oder Kombinationen mit diversen Soßen – hätten bei einer Annahme nicht mehr als „Döner“ verkauft werden dürfen.
Widerstand aus Deutschland
Deutschland hatte frühzeitig Widerspruch gegen das Ansinnen eingelegt. Auch der damalige Landwirtschaftsminister Cem Özdemir sprach sich öffentlich gegen eine Einschränkung der Döner-Vielfalt aus. Das Bundesministerium für Landwirtschaft erklärte nun: „Von Anfang an hat sich unser Ministerium dafür eingesetzt, dass Döner Kebab weiter in der bekannten Vielfalt produziert und verkauft werden kann.“
Ein Konsultationsverfahren zwischen der EU-Kommission und den betroffenen Ländern blieb ergebnislos und endete bereits im März 2025. Seitdem lag der Entscheidungsprozess bei der EU. Nach Informationen aus Brüssel war die Chance auf Annahme zuletzt „nahe null“.
Massive Auswirkungen befürchtet
Für die rund 18.500 Döner-Imbisse in Deutschland hätte eine Zustimmung erhebliche wirtschaftliche Folgen gehabt. Experten schätzten, dass 80 bis 90 Prozent der Betriebe ihre Produkte nicht mehr als „Döner“ hätten vermarkten dürfen. Auch prominente Gastronomen wie Ex-Fußballstar Lukas Podolski, der gemeinsam mit Metin Dag eine Dönerkette betreibt, hätten ihre Produkte umbenennen müssen.
Die Vorgaben aus der Türkei reichten von fixen Fleischsorten bis hin zu einer einheitlichen Schneidetechnik. „Wir freuen uns, dass die Döner-Vielfalt in Deutschland erhalten bleibt“, sagte Erdogan Koc, Sprecher des Verbands der Dönerproduzenten Deutschlands.
Mit dem Rückzug des Antrags ist der sogenannte Döner-Krieg beendet – und der Drehspieß bleibt, wie er ist.
(VOL.AT)
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