DJ Ötzi mit neuem Album "Du und ich"

Und auch auf dieses neue Werk ist 39-Jährige stolz. “Ich hab was gemacht, was wirklich einen Sinn macht, oder mehr Sinn als früher”, findet er. Seine Single, den Skihütten-Discosong “Fliegersong”, sieht DJÖtzi angelehnt an Black Eyed Peas und David Guetta, “weil wir bewusst die Melancholie in dieser Melodie für uns adaptiert haben” – und eine gewisse Melancholie beschleicht einen nach diesem Song tatsächlich. Er enthält moderne “Auto-Tune”-Effekte und Wummerbeats und bietet einen seichten Text, der dem alten Hit-Motto “Don’t Bore Us, Get To The Chorus” gehorcht. Auf dem Album findet man auch gediegenes Herz-Schmerz-Material, wie zum Beispiel den Song “Herz aus Gold” oder den “Supermann”, der sich auch beim “Musikantenstadl” gut machen würde. Bei den Texten reimt sich zum Beispiel dann “wir haben so vieles gemeinsam” auf “ohne dich fühl ich mich einsam” zu Schlager pur.

Freude bereitet der Tiroler mit seiner Musik wahrlich vielen. Seine Single “Ein Stern (der deinen Namen trägt)” mit Schlagerstar Nik P. war beispielsweise in Deutschland die meistverkaufte Single der vergangenen zehn Jahre. Ötzi steht aber nicht auf Momentaufnahmen seiner 1999 mit dem “Anton aus Tirol” gestarteten Karriere: “Dass ich das schon so lange machen darf, ist für mich viel cooler, als wie viele ‘Platinerne’ oder wie viel Millionen Platten ich verkauft hab.”

Dass ihn manche als “Schlagerfuzzi” bezeichnen, hält Ötzi für den falschen Weg, seine neue Platte habe damit “nichts zu tun”. Dass er aber beispielsweise in der “Schlagernacht des Jahres” aufgetreten ist, stört da nicht. In Richtung “echter und klarer” sieht er die Entwicklung seiner Texte, als “einfach annehmbarer”. “Wenn man einen Satz hört wie ‘Herz aus Gold’, oder ‘Tauch auf’ oder ‘Ohne dich’, dann läuft ein Film im Kopf mit, weil jeder in dem Bereich auch was mitgemacht oder erlebt hat.” An seinen Texten schreibt der Ötzi mit: “Ich hab ein Gefühl, das mich entweder umarmt oder wegstößt und ich hab auf dem Album Sachen aufgenommen, die mich wirklich berühren”, erklärt er. “Ich glaub, dass die Leute einen Anker brauchen, in welchem Bereich auch immer, auf den sie sich verlassen können.” Auf die Tradition etwa, die Familie und die tatsächlichen Freunde.

Der DJÖtzi von früher ist jedenfalls nicht mehr der von 2010. “Das Album ist bei weitem ganz was anderes, als was man vor zehn Jahren gehört hat”, ist sein Fazit. “Ich spreche über mein Leben und ich singe auch über mein Leben”. Wirklich “Ballermann oder Apre Ski ist das nicht mehr. Es hat eine Zeit gegeben, wo ich das machen hab müssen und ich hab es da auch gern gemacht”, blickt Friedle zurück. Inzwischen hat er einen anderen Ansatz: “Jetzt will ich mein Leben oder meine Seele öffnen und da einmal kurz reinschauen lassen.”

Neues Album von DJ Ötzi erscheint

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