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Diversität als Erfolgsgeheimnis

©Sebastian Reich
Elisabeth Stadler setzt auf Vielfalt und unterschiedliche Perspektiven.

Von den 20 größten österreichischen Unternehmen hat nur ein einziges eine weibliche Chefin – das ist die Vienna Insurance Group (VIG) mit Elisabeth Stadler. Seit 2016 steht die studierte Versicherungsmathematikerin an der Spitze des Versicherungskonzerns und ist verantwortlich für mehr als 25.000 Mitarbeiter und 50 Gesellschaften in 25 Ländern. Dabei setzt sie im Bereich der strategischen Entwicklung des Unternehmens sowie bei der Personalpolitik auf Diversität und Wertschätzung.

Im November 1990 – kurz nach dem Fall des Eisernen Vorhangs – beteiligte sich die VIG mit 15,4 Millionen Schilling (rund 1,14 Mill. Euro) an der Gründung der tschechoslowakischen Genossenschaftsversicherung Kooperativa in Bratislava. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Vienna Insurance Group nur auf dem österreichischen Markt vertreten. Innerhalb von zwei Jahrzehnten entwickelte sich ein Konzern, der sich mittlerweile in Österreich, Zentral- und Osteuropa als führende Versicherungsgruppe etablierte. Noch heute ist Stadler überzeugt, dass das ein entscheidender Schritt war: „Es war nicht nur wichtig, als VIG einer der ersten in Zentral- und Osteuropa gewesen zu sein, sondern auch richtig, in Krisenzeiten dort geblieben zu sein. Wer jetzt erst beginnt, in den Osten zu expandieren oder nach einem Rückzug wieder zurückzukehren, muss meiner Einschätzung nach tiefer in die Tasche greifen.“ Tatsache ist: Die Wachstumsaussichten in Zentral- und Osteuropa sind so gut wie lange nicht. Die Region hat den massiven Einbruch in Folge der Finanzkrise gut überwunden. „Wir profitieren heute noch von unserem first mover Effekt“, so Stadler.

Wertschätzung und Respekt

Mit rund 50 Gesellschaften und ca. 25.000 Mitarbeitern in Österreich sowie Zentral- und Osteuropa ist die VIG geprägt durch die Diversität der unterschiedlichen Nationen, Kulturen, Sprachen, geschichtlichen Hintergründe, Unternehmenskulturen und lokalen Märkte. „Wir legen nicht nur großen Wert auf die Berücksichtigung unterschiedlicher Bedürfnisse, sondern wir fördern sie bewusst. Denn aus der großen Vielfalt ergeben sich innovative Produktideen und Lösungen, von denen unsere Gesellschaften, deren Mitarbeiter und folglich auch die Kunden profitieren. Vielfalt wird somit zum Unternehmenswert und durch unterschiedliche Perspektiven verbessern wir die Ergebnisse. Unsere Unternehmenskultur und unser Arbeitsumfeld sind durch Wertschätzung, Respekt sowie einen fairen und gerechten Umgang gekennzeichnet. Unser Anliegen ist, dass die Menschen stolz sind, für die VIG zu arbeiten und durch diese Identifikation mit dem Unternehmen zum Geschäftserfolg beitragen.“

Frauen bevorzugt

Elisabeth Stadler hat in der Versicherungsbranche Karriere gemacht und sich mit Fleiß, Kompetenz, einem guten Gespür für Zahlen und dem berühmten Quäntchen Glück nach ganz oben gearbeitet: „Ich vertrete den Standpunkt, dass Karriere gesteuerter Zufall ist. Neben dem, dass man auf sich aufmerksam macht und versucht, mit seinen Fähigkeiten zu punkten, muss man auch zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.“ Sie selbst ist kein Fan der Frauenquote und überzeugt davon, dass Frauen eingestellt werden wollen, weil sie kompetent sind und nicht weil sie Frau sind.

Und dafür setzt sich Stadler ein: „Bei gleicher Qualifikation bevorzugen wir die Frau. Frauen neigen allerdings dazu, selbstkritischer zu sein und das hindert einige am Karriereweg. Mein klassisches Beispiel: Wenn ich eine Stelle mit bestimmten Anforderungen ausschreibe, bewerben sich mindestens dreimal so viele Männer, die vielleicht nur die Hälfte der Anforderungen erfüllen, aber überzeugt sind, der Richtige für den Job zu sein. Bei den Frauen bewerben sich nur jene, die fast alle Anforderungen erfüllen und da haben noch einige Zweifel, ob sie wirklich den Jobkriterien entsprechen. Ich kann Frauen nur raten, deutlich selbstbewusster aufzutreten.“

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  • Reinhold Würth ist Unternehmer, Industriepionier und Kunstförderer. Im Alter von 19 Jahren übernahm er von seinem verstorbenen Vater einen Schraubenhandel mit zwei Mitarbeitern. Heute beschäftigt die Würth-Gruppe 73.000 Mitarbeiter, erwirtschaftet fast zwölf Milliarden Euro Umsatz im Jahr und ist Weltmarktführer im Handel von Montage- und Befestigungsmaterial. Würth ist mittlerweile 83 Jahre alt, ist Vorsitzender des Stiftungsaufsichtsrats und legt dabei großen Wert auf den persönlichen Kontakt zu den Mitarbeitern. Würth ist überzeugt, dass nicht Computer und Roboter die Wirtschaft antreiben, sondern die Menschen.
  • Charly Kleissner ist Software-Entwickler, Millionär und Impact Investor. Der gebürtige Tiroler entwickelte gemeinsam mit Steve Jobs das Betriebssystem OS X, auf dessen Basis noch heute alle iPhones, iPads und Mac Computer laufen. Nach Jahren als Entwicklungschef des Ariba-Konzerns verkaufte er seine Anteile, ist seither Multimillionär und möchte mit Geld die Welt retten. Als Impact Investor verfolgt er das Ziel, nicht nur Rendite zu machen, sondern mit seinem Investment die Welt zu verbessern. Mit dieser Überzeugung möchte er reiche Menschen inspirieren, einen Teil ihres Vermögens für den guten Zweck zu investieren.
  • Julia Shaw ist Memory Hackerin, Psychologin und Bestsellerautorin. Mit kreativer Suggestion schafft sie es, Menschen Dinge einzureden, die nie passiert sind: Probanden gestanden Straftaten, die sie nicht begangen hatten. Diese Studie machte sie über Nacht zum Shooting Star und zur international gefragten Memory Hackerin. Sie berät Polizei, Justiz, Rechtsanwälte und die Wirtschaft, forscht am University College London in den Bereichen der Rechtspsychologie, Erinnerung sowie Künstlichen Intelligenz und gründete 2017 im Silicon Valley ein Start-up, das mithilfe von KI versucht, gegen Diskriminierung in der Wirtschaft vorzugehen.
  • Thore D. Hansen ist Politikwissenschaftler, Wirtschaftsjournalist und Schriftsteller. Er ist spezialisiert auf die Analyse internationaler Politik und die Arbeit von Geheimdiensten. Ausschlaggebend dafür waren die Freundschaft zu einem ehemaligen CIA-Agenten sowie sein Studium bei Noam Chomsky. Thore D. Hansen war zwischen den Jahren 2006 und 2010 Pressesprecher zweier europäischer Großbanken und erlebte in dieser Zeit den Ausbruch der Finanzkrise hautnah mit. Heute schreibt er politische Thriller, die geprägt sind vom Anspruch der faktischen Recherche, um geheime und zeitgenössische Phänomene zu hinterfragen.
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