“Es ist einfach geil, ich bin gerade am Ziel meiner Träume. Ich kann es noch gar nicht fassen, muss das alles in den kommenden Tagen erst einmal verarbeiten”, sagte Distelberger nach dem abschließenden 1.500-m-Rennen. “Am Samstag stand alles ein bisschen auf der Kippe. Der Sonntag ist mir dann wie aus einem Guss gelungen. Unglaublich, dass mir alles so gut aufgegangen ist”, lautete das Resümee des starken Fünften in dem Weltklassefeld. Warner gewann zum zweiten Mal nach 2013 im Ländle, er setzte sich vor dem Franzosen Kevin Mayer (8.446) und dem Deutschen Kai Kazmirek (8.318) durch.
Für Distelberger war es ein starker Auftritt nach einer schwierigen Zeit. 2015 musste er für Götzis (Schulterverletzung) und die Peking-WM (Achillessehne) passen, in Talence brach er wegen Oberschenkelproblemen ab, die Hallensaison heuer musste er wegen Achillessehnenproblemen auslassen. Nun wird er in Rio de Janeiro sein Debüt im Zeichen der Fünf Ringe geben. Er wird der erste österreichische Zehnkämpfer bei Olympia seit Roland Schwarzl 2004 in Athen (Zehnter) sein
Der 26-Jährige Distelberger lag in Götzis vom ersten Bewerb an auf Olympiakurs und kam nie von seinem Weg ab. Er durfte sich über persönliche Bestleistungen im Kugelstoßen, Stabhochsprung und Speerwurf freuen. Im Stabhochsprung klärte er die 5 Meter im ersten Versuch, so hoch ging es in einem Wettkampf noch nie. Die 5,10 nahm er nicht mehr in Angriff, weil er kein Risiko eingehen wollte. “Ich wollte in Hinblick auf die 1.500 nicht unnötig Energie verwenden.”
Das Antreten bei der EM in Amsterdam hat Distelberger geplant, so lange körperlich nichts dazwischenkomme. “Ich werde mich auf keinen Fall damit zufriedengeben, einfach nur in Rio dabei zu sein. Voll fokussieren und hart weiterarbeiten lautet das Motto. Läuferisch und sprungtechnisch habe ich noch Luft nach oben.” Zweitbester Österreicher in der Geschichte in der Königsdisziplin ist er längst. Nur Gernot Kellermayr brachte es bei seinem ÖLV-Rekord vor 23 Jahren in Götzis mit 8.320 Zählern auf eine bessere Punktezahl.
Groß war auch die Freude bei ÖLV-Sportdirektor Hannes Gruber: “Für Dominik freut es mich ganz besonders, weil er lange Durststrecken hinter sich hat. Und das war noch lange nicht alles, was er kann!” Auch mit den Leistungen von Ivona Dadic und Sarah Lagger im Siebenkampf war er sehr zufrieden, Dadic hatte die Olympia-Norm nur um vier Zähler verpasst. “Beide Mädels waren sensationell. Ivi hat einen neuen Österreichischen Rekord hingelegt, Sarah eine sensationelle Talentprobe abgeliefert.”
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