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Disput um die Hochjochbahn

St. Gallenkirch/Gaschurn - Das Management der Hochjochbahnen hat im April den Auftrag des Aufsichtsrates erhalten, wirtschaftliche Szenarien über die Zukunft der Montafoner Hochjochbahnen zu erarbeiten.

Im Sommer dieses Jahres wurden alle Wirtschaftlichkeitsprüfungen von objektiven Wirtschaftsprüfern erstellt und dem Aufsichtsrat vorgelegt. Dieser hat einstimmig die Fusion empfohlen, um das Überleben der Hochjochbahnen zu sichern. Auch der Schrunser Bürgermeister Erwin Bahl als Eigentümervertreter der Gemeinde Schruns und Aufsichtsratsmitglied hat für diesen Antrag gestimmt. Daraufhin hat die Silvretta Nova-Gruppe bereits im Frühjahr 2008 das Angebot gemacht, das marode Hochjoch wirtschaftlich mit der Silvretta Nova zusammenzulegen und bis zu 35 Millionen Euro zu investieren. Voraussetzung hierfür sei, dass die öffentliche Hand ihre Anteile an den bisherigen Hochjoch-Mehrheitseigentümer Silvretta Nova überträgt.

Darüber hinaus ist das Management ebenfalls einstimmig vom Hochjoch-Aufsichtsrat mit der Entwicklung eines umfassenden Zukunftskonzeptes beauftragt worden. Seit mehr als einem halben Jahr wird daher gemeinsam mit Ecosign, eines der weltweit führenden Beratungsunternehmen für Skigebietsentwicklung, an einem Masterplan für die touristische Entwicklung gearbeitet. Dieses Zukunftspapier für eine erfolgreiche Weiterführung der Montafoner Hochjochbahnen wird morgen erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

Verwunderung über Bürgermeister-Aussage

„Umso mehr wundern wir uns über die heutige Aussage von Bürgermeister Bahl, ein Angebot für die Unternehmensanteile der Silvretta Nova-Gruppe an den Montafoner Hochjochbahnen zu legen. Einen Tag bevor das Konzeptpapier vorgestellt wird“, reagiert Georg Hoblik, Vorstandsvorsitzender der Silvretta Nova-Gruppe. Mit diesem Verhalten vermittle Bürgermeister Bahl den Eindruck, nicht ernsthaft am Überleben der Hochjochbahnen interessiert zu sein.

Es habe den Anschein, dass ein Kommunalpolitiker seinen Machterhalt über das Gemeinwohl der Montafoner Bevölkerung stelle, so Hoblik.

Die öffentliche Hand habe in den vergangenen 20 Jahren ausreichend Zeit gehabt, das Hochjoch und damit auch das Montafon zu einer profitablen Urlaubsdestination zu entwickeln. Tatsache sei aber, dass das Hochjoch aktuell über einen Schuldenstand von mehr als 18 Millionen Euro verfügt. Wäre der Mehrheitseigentümer der Silvretta Nova-Gruppe, die Bank für Tirol und Vorarlberg (BTV) nicht eingesprungen, müsste das Skigebiet bereits heuer insolvenzrechtlich seine Pforten schließen. „Es wäre interessant zu wissen, warum es nun plötzlich funktionieren soll. Ideen und Konzepte hat mir Bürgermeister Bahl aber bis heute keine vorlegen können“, sagt Hoblik.

Die Silvretta Nova-Gruppe ist mit dem Ziel angetreten, das gesamte Montafon zu vermarkten und dies wird auch bei der morgigen Präsentation zum Ausdruck gebracht. Hoblik: „Wir werden unseren Weg konsequent weitergehen, ungeachtet mancher Minderheitsgesellschafter, die anscheinend nicht an einem Konsens zum Wohle des Montafons interessiert sind. Der große Zuspruch von den Menschen im Tal bestärkt uns darin“. (Quelle: wiko)

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