Diskussion um Temporeduktion neu entfacht

Laut einer Studie des Umweltbundesamtes würde ein PKW, der statt 130 nur 100 km/h fährt, 23 Prozent weniger Sprit verbrauchen. "Niedrigere Tempolimits sind eine Maßnahme, die einfach und schnell umsetzbar sind, wenig kosten, aber einen sehr großen und vielfachen Nutzen bringen", so Michael Schwendinger vom VCÖ.
In der momentanen Situation gehe es darum, Energie zu sparen, wo immer es möglich sei, so Schwendinger. Ein Tempolimit sei hier ein einfacher aber wirksamer Schritt. Bei einer Reduktion von 130 auf 110 km/h sinke der Verbrauch um 17, bei 100 km/h sogar um 23 Prozent. Für Freilandstraßen spricht sich der VCÖ daher für Tempo 80 statt 100 aus.
Analog dazu sinkt auch der CO2-Ausstoß. Ein Pkw, der bei 130 km/h sieben Liter pro 100 Kilometer verbraucht, benötigt bei 110 Km/h nur 5,8 Liter und bei Tempo 100 nur 5,4 Liter. Oder anders formuliert: Mit einer 50 Liter Tankfüllung kommt dieser Pkw mit Tempo 130 714 Kilometer, mit Tempo 100 hingegen 925 Kilometer.
Der Sachstandsbericht Mobilität des Umweltbundesamtes habe für das Jahr 2019 bei einer Temporeduktion auf 100 km/h das österreichweite Reduktionspotenzial mit 460.000 Tonnen CO2 angegeben, das entspreche einer Reduktion des Spritverbrauchs um rund 180 Millionen Liter pro Jahr und einer Ersparnis bei heutigen Spritpreisen von 360 Millionen Euro.
Schon 1973 wurde unter dem damaligen Bundeskanzler Bruno Kreisky als Reaktion auf die erste Ölkrise ein temporäres Tempolimit von 100 km/h eingeführt.
"Wir befinden uns heute in einer noch größeren Energiekrise, gleichzeitig in einer sich verschärfenden Klimakrise. Wir müssen alle Möglichkeiten des Energiesparens nutzen, um die gefährliche Abhängigkeit von fossilen Energieimporten - und dazu zählen auch die Erdölimporte - zu reduzieren", warnt Schwendinger.
(APA)
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