AA

"Discovery"-Start am Unabhängigkeitstag

Nach zweimaliger Verschiebung des Starts setzt die US-Weltraumbehörde NASA auf gute Wetterbedingungen am Dienstag, um die Discovery am Unabhängigkeitstag ins All zu befördern.

„Die Raumfähre war bereit, die Mannschaft war bereit. Das Wetter, das einzige, das wir nicht kontrollieren können, hat uns abgehalten“, sagte der Chef des Missionsteams, John Shannon, am Sonntagabend nach der Absage des Starts.

Einen Start am Unabhängigkeitstag sehe er als ein „großes Geschenk“ an die Nation. Am Dienstagabend soll die siebenköpfige Besatzung, unter ihnen der Deutsche Thomas Reiter, um 20.38 Uhr MESZ ins All starten.

Die Abbruch-Wahrscheinlichkeit für Dienstag liegt laut Experten wegen des Wetters bei nur 40 Prozent. Sollte es aber auch weiterhin nicht klappen, bleibt der NASA theoretisch bis zum 19. Juli Zeit für den Shuttle-Start. Die sieben Astronauten sollen auf ihrer zwölftägigen Mission die Internationale Raumstation ISS anfliegen. Reiter soll rund ein halbes Jahr an Bord der ISS bleiben.

Der Flug zur ISS ist nicht ungefährlich: Experten schließen nicht aus, dass erneut Isolierung von den Tanks abspringen und den Hitzeschild der Fähre beschädigen könnten. Dies hatte die Columbia-Katastrophe ausgelöst, bei der am 1. Februar 2003 die Columbia beim Landeanflug über Texas auseinander gebrochen war. Dabei starben alle sieben Astronauten an Bord.

Riss entdeckt

Ein neues Problem mit der Isolierung des Außentanks hat den für Dienstag geplanten Start der Raumfähre Discovery in Frage gestellt. NASA-Ingenieure entdeckten an der Schaumstoffisolierung des Tanks einen 13 Zentimeter langen Riss, wie der Sprecher der US-Raumfahrtbehörde, George Diller, am Montag in Cape Canaveral sagte.

Es werde derzeit geprüft, ob dies ein Problem für den geplanten Start des Shuttles darstelle. Wegen schlechten Wetters war der ursprünglich für Samstag vorgesehene Start am Wochenende bereits zwei Mal verschoben worden.

Ein Problem mit der Schaumstoffisolierung des Treibstofftanks hatte am 1. Februar 2003 den Absturz der Raumfähre Columbia verursacht, bei dem alle sieben Astronauten an Bord ums Leben kamen. Damals war beim Start ein Stück Schaumstoff vom Außentank abgeplatzt und hatte die Hitzekacheln des Space Shuttles beschädigt; beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglühte die Raumfähre. Seither nahm die NASA zahlreiche technische Änderungen vor, um die Sicherheit des Shuttles zu erhöhen.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Welt
  • "Discovery"-Start am Unabhängigkeitstag